Außerhalb
B. sagt, "hier ist Dein Vertrag, unterschreibe und fang an, so schnell Du magst."
Ich frage ihn, wie man eigentlich kündigt.
Er sagt, eine Kündigung tippt man in ein Word Dokument, druckt sie aus und dann übergibt man sie am besten persönlich.
Und dann zeigt er mir, wo mein Büro sein könnte.
Und sagt, dass mein Vertrag unbefristet ist.
Und sagt, dass es vollkommen in Ordnung ist, 30 Stunden die Woche zu arbeiten. Ich würde besser bezahlt.
Ein MVZ ist quasi eine Niederlassung, aber mit der Sicherheit einer Anstellung.
B. ist mein Freund.
Seit dem ersten Monat in dieser Stadt ist er mein Freund und ich habe ihm zugeguckt, wie er sich aufgebaut hat, was er jetzt hat. Ein großes medizinisches Versorgungszentrum. Eines für Psychiatrie und Psychotherapie.
Und seit Jahren sagt er, ich soll endlich den Facharzt machen und zu ihm kommen. Jetzt schiebt er mir den Vertrag über den Tisch.
"Unterschreib und komm."
Ich könnte psychotherapeutisch arbeiten. Ohne permanenten Vertretungs-, Dienst- und Team-Wahnsinn.
In Ruhe.
Nach meinem eigenen Wochenplan.
In meinem eigenen Büro.
Gut bezahlt.
Jedes Wochenende frei.
An den Feiertagen frei.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es das wirklich gibt.
Bin lange genug in der Klinik, um davon überzeugt zu sein, dass da draußen nichts ist. Außerhalb. Des Systems.
Abends gucke ich online nach gepolsterten Stühlen.
Ich könnte mein Büro so einrichten, wie ich das möchte.
Wenn ich das möchte.
Ich möchte.