Ausatmen
Ich träume wieder von Pater C.
Eine Messe wird gelesen.
In seiner Kirche.
In unserer.
Ich sitze an der Orgel.
Die Messe ist nicht öffentlich.
Ich gehöre im Grunde auch nicht hierher. Außerdem kann ich gar nicht Orgel spielen.
Ich bin trotzdem da. Und weiß, dass Pater C. sich freut. Wir freuen uns zusammen darüber.
Dass ich da bin. Trotzdem.
Irgendwie bin ich sowieso immer und jedes Mal nur wegen ihm da.
Wegen ihm. Ohne "nur".
Im Traum gehe ich, als die Messe begonnen hat, nach hinten. In ein Zimmer hinten. Da ist mein Kleiderschrank.
Ich muss mich Umziehen.
Weil.
Ich eine Verabredung zum Abendessen habe.
Ich höre die Messe während ich vor dem Kleiderschrank stehe.
Meine Schwester spielt Orgel. Sie springt ein.
Im Traum versuche ich mich zwischen zwei Kleidern zu entscheiden.
Weil.
Ich eine Verabredung habe.
Ich finde sie lächerlich. Gehe trotzdem.
Auch in Wirklichkeit.
Finde ich es lächerlich, dass ich mich verabredet habe.
Werde trotzdem gehen.
Meine Freundin A. sagt, ich gehe da bitteschön mit mir hin und um mich zu treffen.
Weil.
"It's been a while, girl..." sagt A.
Ich vermisse es, in meiner Kirche zu sitzen.
In unserer.
In Pater C.'s Kirche.
Nur um dabei zu sein, wenn er die Messe liest.
Wegen ihm.
Gott kommt damit zurecht.
Dass ich wegen Pater C. da bin.
Da bin ich sicher.
Ob ich es vermisse, verabredet bei einem Essen zu sitzen, weiß ich nicht. Ich glaube nicht.
Aber.
Ich vermisse es, in den Arm genommen zu werden.
Auszuatmen.
Im Arm von Jemandem.
Damit ich.
Ausatmen kann.
Im Arm von Jemandem.