Trauerarbeit
Heute Vormittag wollte ich die Unterlagen durchgehen. Mit der Checkliste abgleichen. Zwei voll gepackte Ordner sichten, kontrollieren. Die ganze gräßliche Bürokratie für die Facharzt Anmeldung.
Und danach wollte ich weiter am Fall schreiben, der eingereicht werden muss.
Ich war morgens pünktlich in meinem Büro.
Habe mir Tee gekocht.
Mich an den Tisch gesetzt.
Und dann.
Habe ich. Nicht.
Nichts. Habe ich.
Habe ich nichts gemacht.
Die Uhr auf meinem Schreibtisch tickt.
Draußen auf dem Flur gehen Türen auf und zu.
Ich sitze hier und bin nicht müde, nicht krank. Der Kopf tut nicht weh. Sitze hier irgendwie verbogen. Bin nicht wirklich hier.
Ich habe das Gefühl, ich müsste weinen.
Ich vermisse meine Zukunftspläne.
Ein zweites Kind.
Eine Liebe.
Ein Hof in Österreich mit der schönen Godi und meinem Bruder.
Kein zweites Kind.
Keine Liebe.
Ich kann nicht noch einmal neu anfangen. Kein Neuanfang.
Ohnehin glaube ich nicht an Neuanfänge. Es geht immer da weiter, wo.
Geht weiter mit. Allem.
Ich wollte ein zweites Kind.
Noch einmal schwanger sein.
Und stillen.
Und Mama sein, von Anfang an.
Kein zweites Kind.
Das herrliche Kind ist alles zum ersten und zum letzten Mal.
Und kein Neuanfang mit einem Mann, einer Liebe, der großen Liebe. Diese Unschuld und Begeisterung, das Kopfüber, die Überzeugung ist vorbei.
Zusammen ziehen.
Das Leben neu definieren.
Ein gemeinsames Kind.
Neu anfangen.
Ist vorbei.
Ich habe ein umfassendes Was-Bisher-Geschah. Das wichtig ist und in sich richtig. Das bleibt.
Das anders ist als gedacht.
Kein weiteres Kind.
Auf dem Flur vor meinem Büro sind Schritte zu hören, hin und her.
Diese kleine Uhr tickt sehr laut.
Ich habe Schmerzen im Nacken.
Das Nicht-Geweinte sitzt im Nacken.
Im Unterkiefer.
Ich kann unmöglich alleine weinen. Zum ersten Mal in meinem Leben. Kann ich mich nicht alleine ausweinen. Es bleibt stecken, das Weinen, alleine.
Jemand muss dabei sein.
Ich kann das nicht ungehört betrauern.
Das Leben, das nicht ist. Und nicht gewesen sein wird.
Ich kann doch nicht um ein Kind, das ich nicht haben werde, das niemand kennen wird, alleine trauern und keiner hört es.
Und danach wollte ich weiter am Fall schreiben, der eingereicht werden muss.
Ich war morgens pünktlich in meinem Büro.
Habe mir Tee gekocht.
Mich an den Tisch gesetzt.
Und dann.
Habe ich. Nicht.
Nichts. Habe ich.
Habe ich nichts gemacht.
Die Uhr auf meinem Schreibtisch tickt.
Draußen auf dem Flur gehen Türen auf und zu.
Ich sitze hier und bin nicht müde, nicht krank. Der Kopf tut nicht weh. Sitze hier irgendwie verbogen. Bin nicht wirklich hier.
Ich habe das Gefühl, ich müsste weinen.
Ich vermisse meine Zukunftspläne.
Ein zweites Kind.
Eine Liebe.
Ein Hof in Österreich mit der schönen Godi und meinem Bruder.
Kein zweites Kind.
Keine Liebe.
Ich kann nicht noch einmal neu anfangen. Kein Neuanfang.
Ohnehin glaube ich nicht an Neuanfänge. Es geht immer da weiter, wo.
Geht weiter mit. Allem.
Ich wollte ein zweites Kind.
Noch einmal schwanger sein.
Und stillen.
Und Mama sein, von Anfang an.
Kein zweites Kind.
Das herrliche Kind ist alles zum ersten und zum letzten Mal.
Und kein Neuanfang mit einem Mann, einer Liebe, der großen Liebe. Diese Unschuld und Begeisterung, das Kopfüber, die Überzeugung ist vorbei.
Zusammen ziehen.
Das Leben neu definieren.
Ein gemeinsames Kind.
Neu anfangen.
Ist vorbei.
Ich habe ein umfassendes Was-Bisher-Geschah. Das wichtig ist und in sich richtig. Das bleibt.
Das anders ist als gedacht.
Kein weiteres Kind.
Auf dem Flur vor meinem Büro sind Schritte zu hören, hin und her.
Diese kleine Uhr tickt sehr laut.
Ich habe Schmerzen im Nacken.
Das Nicht-Geweinte sitzt im Nacken.
Im Unterkiefer.
Ich kann unmöglich alleine weinen. Zum ersten Mal in meinem Leben. Kann ich mich nicht alleine ausweinen. Es bleibt stecken, das Weinen, alleine.
Jemand muss dabei sein.
Ich kann das nicht ungehört betrauern.
Das Leben, das nicht ist. Und nicht gewesen sein wird.
Ich kann doch nicht um ein Kind, das ich nicht haben werde, das niemand kennen wird, alleine trauern und keiner hört es.