Noch ein Mal Schlafen

Noch ein Mal schlafen.
Dann ist das herrliche Kind 3 Jahre alt.
Er liegt neben mir im Bett, groß ist er geworden. Leuchtend. Stark. Er redet viel, singt viel. Er ist so fein. Er ist jemand ganz eigener.
Der Kopf duftet unverändert nach Semmelchen und Butterflöckchen. Mein Baby. Ist längst keines mehr.
Außer manchmal.

Heute nach der Arbeit Zack Zack einkaufen. Im Stechschritt, ich renne durch den Laden. Muss schnell nach Hause. Den herzvollen Vater ablösen. Der das Kind von der Notbetreuung abgeholt hat und los muß.
Das große Kind ist auch da.
Ich habe mir abgewöhnt zu fragen, ob das große Kind das selbst so wollte oder ob es das sollte, weil sonst niemand aufpassen kann. Wie auch immer. Beide Kinder sind zusammen froh. Ich mache 2 Säfte und die doppelte Portion Maultaschen.
Ich koche Abendessen für den herzvollen Vater, der heute hier übernachtet. Um morgen beim Geburtstagsfrühstück dabei zu sein. Gleich nach dem Aufwachen.
Ich mache Marillenknödel und Mittagsessen für morgen. Zum Mitnehmen in die Klinik. Ich arbeite ohne Pause momentan. Um Klinik und Kindergarten Notbetreuung unter einen Hut zu kriegen. Esse in Etappen, vorm PC, zwischen zwei Patienten.
Ich backe den Kuchen.
Einen Monsterkuchen. Marmorkuchen mit Gummibärchen Monstergesicht. Konditorin ist keine an mir verloren gegangen. Der herzvolle Vater sagt, "ein Monster muss scheußlich aussehen".

Da herrliche Kind ist aufgeregt.
Weiß genau. Morgen ist sein Geburtstag.
Weiß, dass er Drei wird. Zeigt mir drei Finger. So.
Will nicht ins Bett.
Geht noch einmal zum herzvollen Vater ins Wohnzimmer. Freut sich. Bespricht noch einmal das mit dem Geburtstag.
Der Vater sagt, "man kann ihn gar nicht ins Bett schicken - er ist so fein, einfach alles ist besser, wenn er wach ist".
Finde ich auch.
Ich esse Marillenknödel.
Sehe den beiden zu.
Bin froh.
Ein gutes Jahr ist es jetzt so. Ist unsere Familie jetzt so.
Es ist gut. Wir gedeihen.

Dann schläft das Kind und wir pusten Luftballons auf und verpacken Geschenke. Bauen alles in der Küche auf.
Morgen, wenn wir wach werden, zündet der herzvolle Vater die Kerzen an und die Sternspritzer. Und dann darf das Kind in die Küche.
Geburtstagsfrühstück.

Der Baum vor dem Küchenbalkon ist mit dem Blühen fertig.
Und ich fange an.
Einfach so.
Seit einer Woche vielleicht.
Habe ich wieder Augen und Ohren für.
Muss ich kichern wenn.
Überlege ob.
Einfach so.
Trinke Kaffee mit.
Bekomme ein Eis oder zwei.
Nur so, zum Spaß.
Blühe ich ein bißchen herum.


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