Lass das mir
Mein freier Tag.
Das herrliche Kind ist in der Kita.
Ich liege im Bett.
Bin so erkältet, dass ich nicht durch die Nase atmen kann. Meine Augen sind gerötet. Wenn ich mich bücke, füllt sich jeder Hohlraum in meinem Schädel mit Schleim. Ich kann irgendwie schlecht hören, mein ganzer Kopf ist von innen zu betoniert mit Erkältung.
Draußen ist es unwirklich.
Kalt, nass, Schneeregen, Wind. Es wird hellgrau, nicht hell. Die Kälte tut mir weh, innen im Gesicht.
Ich kann gar nichts machen. Heute. Kann mich nicht aufraffen.
Das tägliche Aufräumen geht irgendwie.
Das Notwendigste einkaufen.
Müll runter bringen.
Ich lege mich ins Bett. Nur kurz.
Ausruhen.
Die Selbsterfahrung verschlafe ich.
Wache auf gegen 14 Uhr. Bin total daneben. Höre einem Vogel im hinteren Hinterhof zu. Döse vor mich hin.
Habe komisch geträumt.
Im Traum wollte ich einen Mann, der überhaupt nicht zu mir passt und sich auch nicht für mich interessiert, unbedingt dazu bringen eine Beziehung mit mir zu führen. Habe alles gegeben, die optisch beste Version von mir zu sein.
Mich verbogen.
Ihn auf mich aufmerksam gemacht.
Auf die verbogene, für ihn zurecht gemachte Version von mir.
Auf die er sich halbherzig, wenig liebevoll eingelassen hat.
Ich erinnere nur Fragmente von diesem Traum. Szenen.
Aber das Gefühl dazu ist mit mir aufgewacht und bleibt präsent.
Ich fühle mich beschissen heute.
Ich weiß, dass ich solche Konstellationen hergestellt habe.
Immer wieder.
In der Überzeugung etwas zu sehen, wofür es in Wirklichkeit keinen Anhalt gab.
Das Gefühl dazu ist mit das Schlechteste, wozu ich emotional in der Lage bin.
Es hat etwas mit Hilflosigkeit und Entfremdung zu tun, ich mache mich damit bedeutungslos.
Und ich habe bisher nicht ganz verstanden, wie es immer wieder dazu gekommen ist.
Wie blöd, dass ich die Selbsterfahrung verschlafen habe.
Es ist wichtig, das zu kapieren.
Dazu kommt es nämlich nur, wenn ich nicht in Beziehung bin.
Zu so einem Verrutschen der Maßstäbe, einer Unschärfe im Einschätzen. Zu so einer Dringlichkeit, das Falsche zu tun.
Das herrliche Kind sagt, wenn ihm etwas nicht passt:" lass das mir!".
Ich schreibe "lass das mir" auf einen Zettel und klebe ihn an den Spiegel.
Durcharbeiten, diese Sache.
Das Gefühl durcharbeiten. Das Herum-Agieren dazu lassen.
Ich wasche mein Gesicht. Sage mir, das war ein Traum. Es gibt keine verbogene Version von mir aktuell, ehrlicherweise auch keine zurecht gehübschte Version.
Egal. Umso besser.
Weil.
So nicht mehr.
Ich sage mir.
Lass das.
Von jetzt an.
Lass es.
Das herrliche Kind ist in der Kita.
Ich liege im Bett.
Bin so erkältet, dass ich nicht durch die Nase atmen kann. Meine Augen sind gerötet. Wenn ich mich bücke, füllt sich jeder Hohlraum in meinem Schädel mit Schleim. Ich kann irgendwie schlecht hören, mein ganzer Kopf ist von innen zu betoniert mit Erkältung.
Draußen ist es unwirklich.
Kalt, nass, Schneeregen, Wind. Es wird hellgrau, nicht hell. Die Kälte tut mir weh, innen im Gesicht.
Ich kann gar nichts machen. Heute. Kann mich nicht aufraffen.
Das tägliche Aufräumen geht irgendwie.
Das Notwendigste einkaufen.
Müll runter bringen.
Ich lege mich ins Bett. Nur kurz.
Ausruhen.
Die Selbsterfahrung verschlafe ich.
Wache auf gegen 14 Uhr. Bin total daneben. Höre einem Vogel im hinteren Hinterhof zu. Döse vor mich hin.
Habe komisch geträumt.
Im Traum wollte ich einen Mann, der überhaupt nicht zu mir passt und sich auch nicht für mich interessiert, unbedingt dazu bringen eine Beziehung mit mir zu führen. Habe alles gegeben, die optisch beste Version von mir zu sein.
Mich verbogen.
Ihn auf mich aufmerksam gemacht.
Auf die verbogene, für ihn zurecht gemachte Version von mir.
Auf die er sich halbherzig, wenig liebevoll eingelassen hat.
Ich erinnere nur Fragmente von diesem Traum. Szenen.
Aber das Gefühl dazu ist mit mir aufgewacht und bleibt präsent.
Ich fühle mich beschissen heute.
Ich weiß, dass ich solche Konstellationen hergestellt habe.
Immer wieder.
In der Überzeugung etwas zu sehen, wofür es in Wirklichkeit keinen Anhalt gab.
Das Gefühl dazu ist mit das Schlechteste, wozu ich emotional in der Lage bin.
Es hat etwas mit Hilflosigkeit und Entfremdung zu tun, ich mache mich damit bedeutungslos.
Und ich habe bisher nicht ganz verstanden, wie es immer wieder dazu gekommen ist.
Wie blöd, dass ich die Selbsterfahrung verschlafen habe.
Es ist wichtig, das zu kapieren.
Dazu kommt es nämlich nur, wenn ich nicht in Beziehung bin.
Zu so einem Verrutschen der Maßstäbe, einer Unschärfe im Einschätzen. Zu so einer Dringlichkeit, das Falsche zu tun.
Das herrliche Kind sagt, wenn ihm etwas nicht passt:" lass das mir!".
Ich schreibe "lass das mir" auf einen Zettel und klebe ihn an den Spiegel.
Durcharbeiten, diese Sache.
Das Gefühl durcharbeiten. Das Herum-Agieren dazu lassen.
Ich wasche mein Gesicht. Sage mir, das war ein Traum. Es gibt keine verbogene Version von mir aktuell, ehrlicherweise auch keine zurecht gehübschte Version.
Egal. Umso besser.
Weil.
So nicht mehr.
Ich sage mir.
Lass das.
Von jetzt an.
Lass es.