Fix und fertig und glücklich

Morgens komme ich nach Hause, mit dem Einkauf und Brötchen.
Mit Bindehaut Entzündung, weil Kontaktlinsen zu lange drinnen gestern und nur 4 Stunden Schlaf.
Konnte nicht einschlafen. War um 1 Uhr im Bett und bis 3 Uhr wach.
Alles so ungewohnt. Und zu viel Cola.

Das herrliche Kind macht mir die Wohnungstür auf, ist allerbester Laune. Es riecht nach Kaffee, das große Kind macht Spiegelei, der herzvolle Vater räumt den Geschirrspüler aus. Alle drei sind fröhlich, erzählen gleichzeitig. Sichtlich stolz. Spürbar zusammen gewachsen.
Ich freue mich.
So sehr.
Zu sehen, wie gut es ihnen geht.
Das war ein schöner Abend für alle und ein guter Morgen.
Die Männer sagen, sie wollen das jetzt öfters machen.
Ich freue mich. Ein Meilenstein.

Ich werde Zeit haben und Ruhe.
Kann Essen gehen mit Freunden, zum Sport gehen. Kann ins Theater oder ins Kino. Kann für den Facharzt lernen.
Oder einfach nur in der Wohnung vom herzvollen Vater in der Badewanne sitzen und lesen.
Und weiß, dass es nicht nur ok ist, sondern gut. Besonders. Wichtig.
Dass es richtig ist für uns alle.

Der herzvolle Vater räumt auf, macht eine Runde mit dem Staubsauger durch meine Wohnung, ich spiele mit den Jungs.
Wir sagen, lass uns Notizen machen.
Was wir hier lernen, wie es uns geht. Was wir befürchten. Was funktioniert.
Wir sollten ein Buch schreiben.
Sind wir kein erfolgreiches Liebespaar.
Wir sind aber richtig gut darin, jetzt weiter zu machen. Im Coparenting. Darin eine Familienbeziehung zu führen.

Gestern auf der Klinik Feier hatte ich eine Unterhaltung. Mit dem Oberarzt, der mich ursprünglich ans Haus geholt hat.
Ich erzähle ihm, dass ich gerne eine Ambulanz aufbauen möchte, eine Ambulanz für peripartale Störungen.
Er ist sofort dabei. Sagt, das würde fehlen am Haus. Sagt, "das mache ich mit dir". Sagt, er will das mit mir aufbauen. Wir besprechen einen ersten groben Plan.
Ich bin richtig aufgeregt.
Er unterstützt mich.
Es scheint so, als könnte ich mir etwas aufbauen.
In mir Vorfreude, Begeisterung, ich möchte sofort nach Hause gehen und lernen.
Dieses Gefühl, das zu machen, was mir am Herzen liegt, worin ich gut sein kann - das ist besonders.
Das ist Boden unter den Füßen.
Ich bin richtig glücklich, als ich nach Hause gehe.

Gegen 10.30 Uhr verabschieden sich das große Kind und der Vater.
Das herrliche Kind und ich gucken ein bißchen Feuerwehrmann Sam. Es ist Wochenende. Draußen ist es ungemütlich.
Hier ist es schön.
Geborgen.
Es liegt so eine Freude, so eine Zuversicht in der Luft. Wir haben viel vor. Wir haben es gemeinsam vor. Und jeder für sich, während wir uns den Rücken frei halten.

Ich bin fix und fertig von meinem Ausflug gestern.
Bin richtig kaputt.
Ich bin glücklich.

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