Dienstsonntag
Eine Bekannte schreibt mir, sie bewundert meinen Mut und meine Stärke, außerdem die Art und Weise wie der herzvolle Vater und ich miteinander umgehen.
Sie ist unglücklich in ihrer Ehe. Hat Angst, das auszusprechen, möchte es noch nicht einmal denken. Weiß es trotzdem.
Sie fragt, ob sie demnächst vorbei kommen kann und mit mir sprechen.
Und schreibt, dass wir uns ja gar nicht so gut kennen und sie Angst hat, ich halte sie jetzt für irre.
Ich bin erstaunt.
So habe ich es noch nie gesehen.
Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass das jemand bewundert. Die Trennung.
Habe selbst immer gedacht, es ist eine Art Versagen. Mein Versagen. Dass ich es nicht gelingen lassen konnte. Beziehungsweise dass mindestens das Aufeinander-Einlassen irgendwie falsch gelaufen ist. Weil wir ja nicht. Zusammen gefunden haben. Nicht so ganz.
Ich lese die Nachricht nochmal und freue mich.
Weil sie mir damit eine Sache klar macht.
Ich lebe jetzt authentisch.
Keine Lüge, kein Deal, keine halben Sachen.
Und dabei liebevoll im Miteinander.
Die Familie hat es nicht geschwächt.
Verändert schon. Aber nicht geschwächt.
Ich liege sehr ausgelaugt von 2 Notaufnahme Schichten in Folge neben dem herrlichen Kind im Bett, das auch heute wieder auf mich gewartet hat und dann sehr überdreht bis 21 Uhr geplappert und gesungen hat. Ich bin äußerlich ruhig geblieben (es hilft ja nicht) und war innerlich todeszornig auf den herzvollen Vater, der das Kind nicht ausgepowert hat und das Kind, weil es den kleinen Schnabel nicht halten konnte.
Jetzt schläft er und ich denke mit meinem letzten bißchen Energie darüber nach, wie unterschiedlich mein Leben wahrgenommen werden kann.
Ich bin gescheitert, ich bin bei mir. Ich lebe alleine mit Kind und lebe mit Kind und einem Familienverband wechselnder Dichte. Ich bin jetzt alleine und schwer vermittelbar, ich bin in Kontakt mit mir und nicht mehr angewiesen auf.
Ich bin saucool. Finde ich.
Manchmal jedenfalls.
Und saumüde. Meistens.
Heute besonders. Dienstsonntag.
Over and Out.
Sie ist unglücklich in ihrer Ehe. Hat Angst, das auszusprechen, möchte es noch nicht einmal denken. Weiß es trotzdem.
Sie fragt, ob sie demnächst vorbei kommen kann und mit mir sprechen.
Und schreibt, dass wir uns ja gar nicht so gut kennen und sie Angst hat, ich halte sie jetzt für irre.
Ich bin erstaunt.
So habe ich es noch nie gesehen.
Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass das jemand bewundert. Die Trennung.
Habe selbst immer gedacht, es ist eine Art Versagen. Mein Versagen. Dass ich es nicht gelingen lassen konnte. Beziehungsweise dass mindestens das Aufeinander-Einlassen irgendwie falsch gelaufen ist. Weil wir ja nicht. Zusammen gefunden haben. Nicht so ganz.
Ich lese die Nachricht nochmal und freue mich.
Weil sie mir damit eine Sache klar macht.
Ich lebe jetzt authentisch.
Keine Lüge, kein Deal, keine halben Sachen.
Und dabei liebevoll im Miteinander.
Die Familie hat es nicht geschwächt.
Verändert schon. Aber nicht geschwächt.
Ich liege sehr ausgelaugt von 2 Notaufnahme Schichten in Folge neben dem herrlichen Kind im Bett, das auch heute wieder auf mich gewartet hat und dann sehr überdreht bis 21 Uhr geplappert und gesungen hat. Ich bin äußerlich ruhig geblieben (es hilft ja nicht) und war innerlich todeszornig auf den herzvollen Vater, der das Kind nicht ausgepowert hat und das Kind, weil es den kleinen Schnabel nicht halten konnte.
Jetzt schläft er und ich denke mit meinem letzten bißchen Energie darüber nach, wie unterschiedlich mein Leben wahrgenommen werden kann.
Ich bin gescheitert, ich bin bei mir. Ich lebe alleine mit Kind und lebe mit Kind und einem Familienverband wechselnder Dichte. Ich bin jetzt alleine und schwer vermittelbar, ich bin in Kontakt mit mir und nicht mehr angewiesen auf.
Ich bin saucool. Finde ich.
Manchmal jedenfalls.
Und saumüde. Meistens.
Heute besonders. Dienstsonntag.
Over and Out.