Nachtrag 23.1.

Das Mittagessen fällt aus. T. sagt ab, er habe so viel zu tun.
Ich finde es schade. In erster Linie wird mir aber augenblicklich bewusst, was für eine Seifenoper ich aus dieser Mittagspause gemacht habe. Es ist mir peinlich. Vor T. Der das ja gar nicht weiß. Ich sage, ach ja, klar, kein Problem. Und renne schnell weiter. Ich habe eine komplette Bravo Foto Love Story konstruiert aus einer selbst organisierten Verabredung zum Mittagessen.
Albern ist das.
Ich geniere mich.

Bin irgendwie auch ein bißchen erleichtert.
Ich wüsste ohnehin nicht. Wohin das führen sollte.
Merke auch, dass ich nicht wirklich bereit bin für die großen und kleinen Date Enttäuschung, die unweigerlich kommen, wenn man sich wieder an die Front wagt.
Ich möchte das eigentlich noch nicht.
Ist doch noch alles. Zu frisch. Zu früh. Keine Ahnung. Zu akut.
Der Daumennagel ist noch blau. Ganz vorne.

Vor 6 Monaten war ich an meinem Tiefpunkt.
In mir Tabula Rasa.
Die Vorstellung, dass ein Mann Tisch oder Bett mit mir teilt, war absurd.
Ich denke, dass ich jetzt, 6 Monate später, ein Mittagessen in meinem Kopf und in der WhatsApp Gruppe mit meinen Freundinnen in aller Aufgeregtheit konstruieren kann, bedeutet, ich heile.

Der Tag geht weiter mit Studentenunterricht. Das mach ich gerne. Nach diesen 1,5 Stunden fühle ich mich wieder anders. Gelassener.

Dann hole ich das Kind ab. Wir gehen ein Eis essen.
Fahren nach Hause, halten uns an der Hand im Bus.
Das herrliche Kind und ich gucken "In einem Land vor unserer Zeit", picknicken auf dem Küchenboden.
Ich freue mich aufs Bett.
Bin wehleidig heute.
Raunzig.
Also, vielleicht heute früh ins Bett, over and out, Haken dran.
Und morgen weiter machen.
Kaffee machen.
Sich weniger Gedanken machen.





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