Kind krank, Tag 3
Gestern ist das Fieber abends wieder rauf gegangen. War konstant hoch nachts. Ibuprofen Saft verweigert das herrliche Kind, ein Zäpfchen kann ich ihm nicht mehr geben. Das wäre übergriffig und merkwürdig. Besteht ja keine Lebensgefahr.
Also wurschteln wir sie durch, die Nacht; unruhig, wach, halbwach, kurzfristig in erschöftem Tiefschlaf.
Ich träume trotzdem.
Von alten Beziehungen.
Alten Vermurksungen.
Immer wieder ähnlich. Vorbei an dem, was ich eigentlich brauche. Männer, die in ihrer Kompliziertheit alle Aufmerksamkeit absorbieren. Ihre und meine.
Die trotzdem keine Ahnung haben, was sie fühlen und nicht den Mut, es heraus zu finden. Geschweige denn, danach zu leben.
Ich wache auf.
Traurig.
Ernüchtert.
Trotzdem froh, dass.
Das vorbei ist.
Stelle fest, diese Ernüchterung betrifft anteilig aber nicht großflächig den herzvollen Vater.
Er ist gewachsen in den letzten Wochen. Und wird dieses Jahr endlich sein können, wo er sein will. Und wie er sein will.
Hat es sehr verdient, bei sich anzukommen.
Wir sind uns vertraut. Meistens nicht wirklich nahe, aber vertraut und auf der selben Seite. Und was unsere Familie angeht, ist uns nichts abhanden gekommen. Das kann ich nach den letzten drei Monaten sagen. Und ich glaube, das ist beziehungstechnisch meine wichtigste Entwicklung bisher im Leben.
Das herrliche Kind ist deutlich besser gelaunt heute.
Müde sind wir beide.
Aber irgendwie gewappnet. Bessere Stimmung.
Ich beschließe, ich möchte es heute nur zum Kinderarzt schaffen, und zurück. Alles weitere lasse ich auf uns zukommen. Einfach treiben lassen.
Wir schaffen es problemlos sehr pünktlich zum Kinderarzt, dem Merkwürdigen, aus Mangel an Alternativen. Werden glücklicherweise von einer jungen Assistenzärztin gesehen. Sie ist super. Guckt sich das herrliche Kind genau an. Das brüllt wie am Spieß.
Es gibt Entwarnung. Eh klar im Grunde.
Keine Lungenentzündung. Infekt, gerötetes Alles, alles verschleimt. Zu tun ist das Übliche.
Viel trinken. Zu Hause bleiben. Abwarten. Virus eben.
Kaum sind wir draußen, zeigt mir das herrliche Kind, wie toll es den Mund aufmachen kann und Aaahhh sagen. Und wo es eben abgehört wurde. Ist sehr stolz. Sagt, er wäre bei Doktor Hamster gewesen. (Das ist die Tierärztin bei Peppa Wutz.) Sagt die ganze Busfahrt nach Hause immer wieder "Mama guck: Aaahhhhh!" und reißt seinen kleinen Mund auf.
Ich koche ihm Apfelkompott, Buchstabensuppe, Palatschinken. Mache ihm Tee, eine Bananenmilch. Er sitzt vor seinen Schüsselchen und Tellern und probiert ein bisschen. Sieht müde aus.
Lässt sich mit der Suppe füttern.
Will auf meinen Schoß.
Mittagsschlaf lässt er ausfallen.
Schläft einfach nicht ein.
Fiebert wieder ein bißchen höher.
Besser ist es heute nicht. Wir machen es nur besser.
Nachmittags kommt der herzvolle Vater. Kocht Reis und Fischstäbchen und Gemüse.
Und Tee.
Wir sitzen auf dem Boden herum.
Überstehen den Nachmittag. Es ist zäh und anstrengend. Alles geht ungefähr 5 Minuten gut. Dann nicht mehr.
Um 18.30 schläft das herrliche Kind.
Und ich weiß gar nicht, was anstellen mit meinem Abend.
So! Viel! Abend!
Nach dem Duschen möchte ich einen ganzen Film sehen. Am Stück.
Nach dem Vorspann hustet das Kind so stark, dass ihm übel wird.
Ich bringe ihn ins Bad. Zitternd und weinend steht er vor der Wanne. Glüht.
Hustet weiter.
Wimmert.
Ich lege ihn zu mir, Kopf ein bißchen höher. Er hält sich an mir fest. Schnarcht und brodelt und brummelt. Atmet schnell.
Das war's dann mit Film gucken.
Ich lese ein paar Online Artikel. Gucke mir fremde Leben an auf den sozialen Netzwerken. Schreibe.
Es ist kurz nach 20 Uhr.
Es ist trotzdem kein "Abend für mich".
Ich bin für das herrliche Kind da. Er hält sich noch immer an meinem T-Shirt fest. Sage ihm in sein kleines Ohr, "die Mama passt auf".
Und das mache ich.
Also wurschteln wir sie durch, die Nacht; unruhig, wach, halbwach, kurzfristig in erschöftem Tiefschlaf.
Ich träume trotzdem.
Von alten Beziehungen.
Alten Vermurksungen.
Immer wieder ähnlich. Vorbei an dem, was ich eigentlich brauche. Männer, die in ihrer Kompliziertheit alle Aufmerksamkeit absorbieren. Ihre und meine.
Die trotzdem keine Ahnung haben, was sie fühlen und nicht den Mut, es heraus zu finden. Geschweige denn, danach zu leben.
Ich wache auf.
Traurig.
Ernüchtert.
Trotzdem froh, dass.
Das vorbei ist.
Stelle fest, diese Ernüchterung betrifft anteilig aber nicht großflächig den herzvollen Vater.
Er ist gewachsen in den letzten Wochen. Und wird dieses Jahr endlich sein können, wo er sein will. Und wie er sein will.
Hat es sehr verdient, bei sich anzukommen.
Wir sind uns vertraut. Meistens nicht wirklich nahe, aber vertraut und auf der selben Seite. Und was unsere Familie angeht, ist uns nichts abhanden gekommen. Das kann ich nach den letzten drei Monaten sagen. Und ich glaube, das ist beziehungstechnisch meine wichtigste Entwicklung bisher im Leben.
Das herrliche Kind ist deutlich besser gelaunt heute.
Müde sind wir beide.
Aber irgendwie gewappnet. Bessere Stimmung.
Ich beschließe, ich möchte es heute nur zum Kinderarzt schaffen, und zurück. Alles weitere lasse ich auf uns zukommen. Einfach treiben lassen.
Wir schaffen es problemlos sehr pünktlich zum Kinderarzt, dem Merkwürdigen, aus Mangel an Alternativen. Werden glücklicherweise von einer jungen Assistenzärztin gesehen. Sie ist super. Guckt sich das herrliche Kind genau an. Das brüllt wie am Spieß.
Es gibt Entwarnung. Eh klar im Grunde.
Keine Lungenentzündung. Infekt, gerötetes Alles, alles verschleimt. Zu tun ist das Übliche.
Viel trinken. Zu Hause bleiben. Abwarten. Virus eben.
Kaum sind wir draußen, zeigt mir das herrliche Kind, wie toll es den Mund aufmachen kann und Aaahhh sagen. Und wo es eben abgehört wurde. Ist sehr stolz. Sagt, er wäre bei Doktor Hamster gewesen. (Das ist die Tierärztin bei Peppa Wutz.) Sagt die ganze Busfahrt nach Hause immer wieder "Mama guck: Aaahhhhh!" und reißt seinen kleinen Mund auf.
Ich koche ihm Apfelkompott, Buchstabensuppe, Palatschinken. Mache ihm Tee, eine Bananenmilch. Er sitzt vor seinen Schüsselchen und Tellern und probiert ein bisschen. Sieht müde aus.
Lässt sich mit der Suppe füttern.
Will auf meinen Schoß.
Mittagsschlaf lässt er ausfallen.
Schläft einfach nicht ein.
Fiebert wieder ein bißchen höher.
Besser ist es heute nicht. Wir machen es nur besser.
Nachmittags kommt der herzvolle Vater. Kocht Reis und Fischstäbchen und Gemüse.
Und Tee.
Wir sitzen auf dem Boden herum.
Überstehen den Nachmittag. Es ist zäh und anstrengend. Alles geht ungefähr 5 Minuten gut. Dann nicht mehr.
Um 18.30 schläft das herrliche Kind.
Und ich weiß gar nicht, was anstellen mit meinem Abend.
So! Viel! Abend!
Nach dem Duschen möchte ich einen ganzen Film sehen. Am Stück.
Nach dem Vorspann hustet das Kind so stark, dass ihm übel wird.
Ich bringe ihn ins Bad. Zitternd und weinend steht er vor der Wanne. Glüht.
Hustet weiter.
Wimmert.
Ich lege ihn zu mir, Kopf ein bißchen höher. Er hält sich an mir fest. Schnarcht und brodelt und brummelt. Atmet schnell.
Das war's dann mit Film gucken.
Ich lese ein paar Online Artikel. Gucke mir fremde Leben an auf den sozialen Netzwerken. Schreibe.
Es ist kurz nach 20 Uhr.
Es ist trotzdem kein "Abend für mich".
Ich bin für das herrliche Kind da. Er hält sich noch immer an meinem T-Shirt fest. Sage ihm in sein kleines Ohr, "die Mama passt auf".
Und das mache ich.