Frühling

Ich habe etwas Wichtiges entschieden: ich werde mich bei der Ärztekammer melden und meine Unterlagen für den Facharzt einreichen.
Es ist überfällig.
Ich habe es mir nicht zugetraut. Bisher.
Dachte, ich bin einfach noch nicht so weit.

Denke heute, ich bin so weit.
Demnächst ganz bestimmt.
Jetzt im Grunde auch schon.

Und das macht mich froh.
Ich sage mir damit, wer ich bin.
Einen gewissen Teil von mir lege ich damit fest, mache mich gerade, schwimme mich frei.

Leicht bin ich und froh.
Die Vögel singen.
Es ist mild für Jänner, das finde ich gut. Fahre mit dem Elektroroller. Finde es noch immer super.
Gehe mit meinem herrlichen Kind Eis essen in die Eisdiele. Beim Abholen im Kindergarten sagt er zu mir, "Mama, schicke Hose". Ich muss sehr lachen. Wundere mich sehr. Was er schon kann. Wie liebevoll und süß er gerade ist. Kuschelig. Fröhlich.
Bevor wir nach Hause gehen, fahren wir nochmal in mein Büro. Das Kind liebt es, mit mir in die Klinik, in mein Büro zu fahren. Will immer auch nach I. gucken. Steht vor dem Flipchart und malt. Singt dazu. Ich drucke einen Wisch aus, den ich morgen brauche.
Werde uns endlich ummelden.
Habe nicht wirklich Hoffnung, das beim ersten Versuch erfolgreich zu schaffen. Eine deutsche Behörde ist für meine organisatorische Teilleistungesschwäche nicht zu bewältigen. Aber ich gehe es an.
Endlich.
Auch das ist überfällig.

2020 ist mein Jahr. Mein Frühling.
Ich bin so leicht und zuversichtlich.
Es fügt sich. Ich füge mich zusammen. Habe gewagt, wie immer.
Gewinne. Mich. Zurück.

Ich weiß was Hilde Domin meint, wenn sie schreibt:"ich setzte meinen Fuß in die Luft und sie trug".



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