Zäsur
Ich denke darüber nach, woher mein Bedürfnis nach Rückzug kommt.
Andere Menschen haben ein Kind und eine Beziehung.
Haben mehrere Kinder und eine Beziehung.
Haben Kinder, Beziehung, Affäre und Freundeskreis.
Ich habe nur ein Kind.
Auch einen sozialen Beruf, eine Familie.
Ich habe auch Freunde.
Aber nach 20 Uhr habe ich kein Bedürfnis mehr nach Menschen und Austausch.
Möchte alleine sein.
Möchte nicht lieber alleine sein, sondern bitte dringend unbedingt. Für mich sein.
Ist das normal?
Mein Lehranalytiker sagt, ich verarbeite gerade Enttäuschung, Ernüchterung. Sagt, ich erkenne ein Muster und habe noch keine Idee, wie es anders sein könnte. Und deshalb ist gerade gar nichts, ich wäre deshalb nicht offen, nicht ins Außen orientiert.
Ich denke, ich verarbeite noch immer die Tatsache, dass ich Mama geworden bin.
Oder besser das, was es mit mir gemacht hat.
Ich sammel die Teilchen auf innerlich.
Weil ich, wie ich war, mir selbst um die Ohren geflogen bin.
Das Muster in meinen Beziehungen hat sich hochkant verkeilt mit dem Mama Sein. Das geht nicht beides.
Und außerdem waren meine Durchhaltestrategien von früher - kilometerweit Joggen, Schwitzyoga, tanzen gehen, Wochenenden in wunderbarer Alleinsamkeit, viel Arbeiten, reisen - keine Option mehr. Nichts davon.
Alles Ich war im ersten Jahr mit dem Kind entweder ausradiert oder an den Rand gerückt, reduziert auf einen Saum von Ich. Ein feiner Saum.
Der so für sich keinen Sinn ergibt.
Es ist so ruhig in mir momentan.
Winternachtwaldwegruhig.
Kein Gefährt, kein Geräusch, kein Impuls.
Ich kann diese Ruhe nicht teilen.
Wahrscheinlich, weil ich es nicht will.
Am Ende plappert dann einer dazwischen.
Ich bin also unbedingt bitte alleine, wenn ich darf, abends.
Und halte mich auf in der Ruhe.
Manchmal.
Manchmal nicht, dann guck ich eine Serie.
Gucke Streaming Dienst mit der Gewissheit, dass nichts zu hören und die Luft klar ist in mir.
Ich höre ihr manchmal zu und manchmal nicht, dieser Ruhe. Manchmal vergewissere ich mich nur, dass es noch still ist und lass dann einen Podcast laufen.
Je nachdem.
Je nach was genau, weiß ich nicht.
Das ist im Grunde die ultimative Freiheit.
Weil, sogar Freiheit von mir selbst.
Ich selbst bin winternachtwaldwegruhig.
Das ist nicht zu teilen. Kann man nicht mitteilen. Das ist etwas für mich alleine.
Davor, also in den letzten 2 Jahren war Antarktis und Hektik um einen Säugling oder Säugling Tagesablauf, dann Aufruhr und Trennung, da war Wirbel oder Schneewüste, Krach beziehungsweise Vakuum, also in jedem Fall das Gegenteil von Ruhe. Das Gegenteil von jetzt.
Auch das.
War nicht zu teilen.
Ich hatte keine Worte dafür und war außerdem zu müde.
Bin also schon länger weg.
Also, bin da, aber tagsüber. Und anders.
Ich habe mir beim Umzug ins Hinterhof Hexenhaus irrtümlich mit einem Hammer auf den linken Daumen geschlagen, direkt auf den Übergang zum Nagelbett.
Tage später ist ein Bluterguss, ein wirklich unschöner blauvioletter Bluterguss mit dem Fingernagel mit gewachsen.
Aktuell befindet er sich in der Mitte meines Daumenfingernagels links.
Ich habe ihn rot überlackiert in den letzten Wochen, weil ich ihn so blöd finde.
Jetzt lasse ich es so.
Was soll's.
Habe mir überlegt. Dass.
Solange mein Fingernagel so verfärbt ist, bin ich vielleicht eben wirklich angeschlagen.
So lange ist es vielleicht einfach zu akut.
Das Neue.
Oder noch das Alte.
Zu akut, um gleichzeitig.
So lange dauert die Zäsur.
So lange lasse ich mich ganz und gar in Ruhe in meiner Zurückgezogenheit.
Andere Menschen haben ein Kind und eine Beziehung.
Haben mehrere Kinder und eine Beziehung.
Haben Kinder, Beziehung, Affäre und Freundeskreis.
Ich habe nur ein Kind.
Auch einen sozialen Beruf, eine Familie.
Ich habe auch Freunde.
Aber nach 20 Uhr habe ich kein Bedürfnis mehr nach Menschen und Austausch.
Möchte alleine sein.
Möchte nicht lieber alleine sein, sondern bitte dringend unbedingt. Für mich sein.
Ist das normal?
Mein Lehranalytiker sagt, ich verarbeite gerade Enttäuschung, Ernüchterung. Sagt, ich erkenne ein Muster und habe noch keine Idee, wie es anders sein könnte. Und deshalb ist gerade gar nichts, ich wäre deshalb nicht offen, nicht ins Außen orientiert.
Ich denke, ich verarbeite noch immer die Tatsache, dass ich Mama geworden bin.
Oder besser das, was es mit mir gemacht hat.
Ich sammel die Teilchen auf innerlich.
Weil ich, wie ich war, mir selbst um die Ohren geflogen bin.
Das Muster in meinen Beziehungen hat sich hochkant verkeilt mit dem Mama Sein. Das geht nicht beides.
Und außerdem waren meine Durchhaltestrategien von früher - kilometerweit Joggen, Schwitzyoga, tanzen gehen, Wochenenden in wunderbarer Alleinsamkeit, viel Arbeiten, reisen - keine Option mehr. Nichts davon.
Alles Ich war im ersten Jahr mit dem Kind entweder ausradiert oder an den Rand gerückt, reduziert auf einen Saum von Ich. Ein feiner Saum.
Der so für sich keinen Sinn ergibt.
Es ist so ruhig in mir momentan.
Winternachtwaldwegruhig.
Kein Gefährt, kein Geräusch, kein Impuls.
Ich kann diese Ruhe nicht teilen.
Wahrscheinlich, weil ich es nicht will.
Am Ende plappert dann einer dazwischen.
Ich bin also unbedingt bitte alleine, wenn ich darf, abends.
Und halte mich auf in der Ruhe.
Manchmal.
Manchmal nicht, dann guck ich eine Serie.
Gucke Streaming Dienst mit der Gewissheit, dass nichts zu hören und die Luft klar ist in mir.
Ich höre ihr manchmal zu und manchmal nicht, dieser Ruhe. Manchmal vergewissere ich mich nur, dass es noch still ist und lass dann einen Podcast laufen.
Je nachdem.
Je nach was genau, weiß ich nicht.
Das ist im Grunde die ultimative Freiheit.
Weil, sogar Freiheit von mir selbst.
Ich selbst bin winternachtwaldwegruhig.
Das ist nicht zu teilen. Kann man nicht mitteilen. Das ist etwas für mich alleine.
Davor, also in den letzten 2 Jahren war Antarktis und Hektik um einen Säugling oder Säugling Tagesablauf, dann Aufruhr und Trennung, da war Wirbel oder Schneewüste, Krach beziehungsweise Vakuum, also in jedem Fall das Gegenteil von Ruhe. Das Gegenteil von jetzt.
Auch das.
War nicht zu teilen.
Ich hatte keine Worte dafür und war außerdem zu müde.
Bin also schon länger weg.
Also, bin da, aber tagsüber. Und anders.
Ich habe mir beim Umzug ins Hinterhof Hexenhaus irrtümlich mit einem Hammer auf den linken Daumen geschlagen, direkt auf den Übergang zum Nagelbett.
Tage später ist ein Bluterguss, ein wirklich unschöner blauvioletter Bluterguss mit dem Fingernagel mit gewachsen.
Aktuell befindet er sich in der Mitte meines Daumenfingernagels links.
Ich habe ihn rot überlackiert in den letzten Wochen, weil ich ihn so blöd finde.
Jetzt lasse ich es so.
Was soll's.
Habe mir überlegt. Dass.
Solange mein Fingernagel so verfärbt ist, bin ich vielleicht eben wirklich angeschlagen.
So lange ist es vielleicht einfach zu akut.
Das Neue.
Oder noch das Alte.
Zu akut, um gleichzeitig.
So lange dauert die Zäsur.
So lange lasse ich mich ganz und gar in Ruhe in meiner Zurückgezogenheit.