Ich vermisse mich

Eingeschlafen mit dem herrlichen Kind.
Was für ein Tag.
Nichts geschafft.
Bin hundemüde.

Der herzvolle Vater kommt, wollte eigentlich mit dem Kind unterwegs sein, damit ich packen und aufräumen kann.
Ist aber nicht mit dem Kind unterwegs.
Ich schaffe nichts.
Die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld.
Nichts ist gepackt.
Die Geschenke sind nicht fertig, ich werde wohl morgen Vormittag nicht zur Post gehen können und mindestens zwei Pakete erst nach Silvester verschicken.
Kein Drama.
Nicht das, was ich wollte.
Mein Plan hat anders ausgesehen.

Es ist nicht so, dass ich gar nichts tun kann neben dem herrlichen Kind.
Das kann ich.
Aber sobald wir zu dritt sind, kann ich deutlich weniger zu Ende bringen. Fast nichts.
Zu dritt sein ist anstrengend.
Das Kind wird maximal anhänglich und fordernd.
Ich schaffe es nicht, ihn von mir ab zu montieren und ihn weinend abzugeben in meiner Freizeit, weil wir das oft genug durchmachen, wenn es sein muss, weil ich zur Arbeit gehe.
Also gelingt es gar nicht, wenn es nicht gut gelingt, das Freigeben der Mama.

Ich empfinde es als so viel anstrengender, dauernd in allem unterbrochen zu werden, wenn zeitgleich jemand in Reichweite ungestört und selbstverständlich sein Ding durchzieht.
Der herzvolle Vater kocht und versucht sich einzubringen.
Das Kind ist fixiert auf mich, beinahe so als müsste es jetzt extra beweisen, dass. Nur die Mama.

Nach dem Mittagsschlaf, der durchwachsen und unruhig war, ist das Kind übellaunig, empfindlich, weinerlich.
Ich habe einen Termin bei der Kosmetikerin.
20 Minuten. Augenbrauen zupfen und Wimpern färben.
Nicht mal eine halbe Stunde für mich und mein müdes Gesicht.
Abgesprochen war, dass ich den ganzen Nachmittag verplanen kann.
In Wirklichkeit gehen wir zu dritt los, das Kind weigert sich nämlich mir von der Seite zu weichen.
Die Kosmetikerin schafft es in 15 Minuten, solange ist das Kind leidlich vom Vater abgelenkt.
Dann geht der Vater nach Hause und ich bin frustriert und sauer.
In meinem nächsten Leben werde ich Vater.

Ich wäre gerne mal wieder ein paar Stunden für mich.
Das alte Lied.
Fühle mich alleine und ausgelaugt.
Und außerdem habe ich das furchtbare Gefühl, das hört nie mehr auf.
Es ist manchmal schrecklich, das Mama-Sein.
Ich vermisse mich.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Klar kommen

In der Liebe bleiben

Das Leben einer Königin