Tage wie dieser
Zum ersten Mal schläft das herrliche Kind bis kurz vor 8 Uhr morgens.
Und ich auch.
2 Jahre, 5 Monate und 6 Tage war das nicht vorstellbar.
Heute also. Schlafen wir uns richtig aus.
Das herrliche Kind macht gegen 8 Uhr die Augen auf und sagt "Hause bleiben, Bett bleiben".
Heute hat die Kita einen Ausflug in die Oper geplant, Abfahrt um 8.45 Uhr.
Ich liege im Bett und überlege, ob ich das Kind mit zum Strukturtag in die Klinik nehmen kann oder ob ich noch ein Mal fehlen kann und mit ihm zu Hause bleiben.
In 20 Minuten fertig zu sein ist völlig unrealistisch.
Das herrliche Kind sagt mit Nachdruck "nicht Kindergarten".
Mein Mut sinkt.
Einfach im Bett bleiben.
Einfach.
Nicht aufstehen.
Ich koche Kakao und Kaffee, trinke zwei große Schlucke und sage mir, wir schaffen das. Ich fange heute eine Stunde später an im Krankenhaus, wir haben Strukturtag. Also schaffen wir das.
Ich lasse "König der Löwen" laufen auf meinem Telefon und lasse das Kind Schokolade essen, um ihn im Eiltempo anziehen zu können, ohne Gegenwehr und Gebrüll.
Ziehe mir selbst nur schnell den Mantel an und setze die Mütze auf. Schlüssel in der einen Hand, Kind mit Handy in der anderen.
Laufe zum Bus.
Ohne Socken.
Ohne Kaffee.
Ohne Geldbörse.
Lasse ihn im Bus weiter ins Handy gucken, damit es kein Drama gibt.
Die Leute sind unverhohlen angewidert von meinen erzieherischen Qualitäten. Jemand schüttelt den Kopf. Das Kind sitzt mit Schokomund neben mir, das Handy singt "kann es wirklich Liebe sein".
Und ich. Bin im Pyjama, Mantel und Mütze kaschieren das mehr schlecht als recht. Nicht einmal die Zähne habe ich mir geputzt. Ich habe den Blicken der anderen nichts entgegen zu setzen und gucke hilflos mit dem Kind "König der Löwen".
Versuche nicht daran zu denken, dass wir Schwarzfahren. Hätte nicht mal einen Ausweis dabei.
Das Abgeben unter diesen Umständen ist ein Drama.
Mitten in den Aufbruch zur Oper kommen wir, ich mit beschlagenen Brillengläsern, das Kind protestierend, in der Kita an. Alles heute anders als sonst.
Er weint und sagt "Mama Arm, nicht Kindergarten, Mama Hause."
Ich übergebe ihn A., seiner tollen Erzieherin, wurschtel mich durch das Kinder Gewusel nach draußen.
Muss weinen.
Sehr.
Stehe da. Wie ein struppiger Vogel.
Vogelscheuche.
Die Mama vom besten Freund des herrlichen Kindes ruft mich an. Sagt, "ich sehe dich, ich wollte gerade losfahren, ich fahr dich heim."
Sagt noch, "ich muss mich noch einen Moment hinter dem Lenkrad verstecken, die Kinder gehen gerade am Auto vorbei..."
Sammelt mich auf.
Sagt, das herrliche Kind hätte eben schon nicht mehr geweint. Sei an der Hand von A. gelaufen.
Dann lacht sie über meinen Aufzug.
Ich weine noch ein bißchen, fertig weinen.
Erzähle ihr. Sage, und meine Tage habe ich auch noch.
Wir lachen beide.
Trinken in meiner Wohnung den Kaffee zusammen.
Sie hat frei heute.
Wir reden über alles Mögliche.
Ich beruhige mich.
Sage ihr, dass ich an Tagen wie heute nicht wüsste was machen ohne Freundinnen wie sie.
Diese Freundschaften, die mich mit dem herrliche Kind, die das Mama-Sein so inkludieren, sind mein Dorf.
Sie sagt, "jaja, alles gut, geh jetzt duschen, dann fahr ich dich zur Arbeit."
Mein Dorf. Dass es braucht.
Entsteht. Immer mehr.
Ich habe zwei oder drei Kita-Mamas, habe drei oder vier Freundinnen aus der Klinik mit ihren Kindern.
Habe dazu noch die beste Arbeitsehefrau, meine zarte, reißfeste Kollegin. Habe meine ehemalige Nachbarin mit den Zwillingen.
Habe hier ein Hinterhof Hexenhaus voller freundlicher Nachbarn.
Habe den herzvollen Vater.
Meine Freundin aus Kansas.
Die Kita.
Mein Fräulein Ahorn. Meine Schwestern. Meine Freundinnen via die Sprachnachrichten. Die schöne Godi.
Das ergibt ein kleines Dorf.
Ohne Zweifel.
Und ich auch.
2 Jahre, 5 Monate und 6 Tage war das nicht vorstellbar.
Heute also. Schlafen wir uns richtig aus.
Das herrliche Kind macht gegen 8 Uhr die Augen auf und sagt "Hause bleiben, Bett bleiben".
Heute hat die Kita einen Ausflug in die Oper geplant, Abfahrt um 8.45 Uhr.
Ich liege im Bett und überlege, ob ich das Kind mit zum Strukturtag in die Klinik nehmen kann oder ob ich noch ein Mal fehlen kann und mit ihm zu Hause bleiben.
In 20 Minuten fertig zu sein ist völlig unrealistisch.
Das herrliche Kind sagt mit Nachdruck "nicht Kindergarten".
Mein Mut sinkt.
Einfach im Bett bleiben.
Einfach.
Nicht aufstehen.
Ich koche Kakao und Kaffee, trinke zwei große Schlucke und sage mir, wir schaffen das. Ich fange heute eine Stunde später an im Krankenhaus, wir haben Strukturtag. Also schaffen wir das.
Ich lasse "König der Löwen" laufen auf meinem Telefon und lasse das Kind Schokolade essen, um ihn im Eiltempo anziehen zu können, ohne Gegenwehr und Gebrüll.
Ziehe mir selbst nur schnell den Mantel an und setze die Mütze auf. Schlüssel in der einen Hand, Kind mit Handy in der anderen.
Laufe zum Bus.
Ohne Socken.
Ohne Kaffee.
Ohne Geldbörse.
Lasse ihn im Bus weiter ins Handy gucken, damit es kein Drama gibt.
Die Leute sind unverhohlen angewidert von meinen erzieherischen Qualitäten. Jemand schüttelt den Kopf. Das Kind sitzt mit Schokomund neben mir, das Handy singt "kann es wirklich Liebe sein".
Und ich. Bin im Pyjama, Mantel und Mütze kaschieren das mehr schlecht als recht. Nicht einmal die Zähne habe ich mir geputzt. Ich habe den Blicken der anderen nichts entgegen zu setzen und gucke hilflos mit dem Kind "König der Löwen".
Versuche nicht daran zu denken, dass wir Schwarzfahren. Hätte nicht mal einen Ausweis dabei.
Das Abgeben unter diesen Umständen ist ein Drama.
Mitten in den Aufbruch zur Oper kommen wir, ich mit beschlagenen Brillengläsern, das Kind protestierend, in der Kita an. Alles heute anders als sonst.
Er weint und sagt "Mama Arm, nicht Kindergarten, Mama Hause."
Ich übergebe ihn A., seiner tollen Erzieherin, wurschtel mich durch das Kinder Gewusel nach draußen.
Muss weinen.
Sehr.
Stehe da. Wie ein struppiger Vogel.
Vogelscheuche.
Die Mama vom besten Freund des herrlichen Kindes ruft mich an. Sagt, "ich sehe dich, ich wollte gerade losfahren, ich fahr dich heim."
Sagt noch, "ich muss mich noch einen Moment hinter dem Lenkrad verstecken, die Kinder gehen gerade am Auto vorbei..."
Sammelt mich auf.
Sagt, das herrliche Kind hätte eben schon nicht mehr geweint. Sei an der Hand von A. gelaufen.
Dann lacht sie über meinen Aufzug.
Ich weine noch ein bißchen, fertig weinen.
Erzähle ihr. Sage, und meine Tage habe ich auch noch.
Wir lachen beide.
Trinken in meiner Wohnung den Kaffee zusammen.
Sie hat frei heute.
Wir reden über alles Mögliche.
Ich beruhige mich.
Sage ihr, dass ich an Tagen wie heute nicht wüsste was machen ohne Freundinnen wie sie.
Diese Freundschaften, die mich mit dem herrliche Kind, die das Mama-Sein so inkludieren, sind mein Dorf.
Sie sagt, "jaja, alles gut, geh jetzt duschen, dann fahr ich dich zur Arbeit."
Mein Dorf. Dass es braucht.
Entsteht. Immer mehr.
Ich habe zwei oder drei Kita-Mamas, habe drei oder vier Freundinnen aus der Klinik mit ihren Kindern.
Habe dazu noch die beste Arbeitsehefrau, meine zarte, reißfeste Kollegin. Habe meine ehemalige Nachbarin mit den Zwillingen.
Habe hier ein Hinterhof Hexenhaus voller freundlicher Nachbarn.
Habe den herzvollen Vater.
Meine Freundin aus Kansas.
Die Kita.
Mein Fräulein Ahorn. Meine Schwestern. Meine Freundinnen via die Sprachnachrichten. Die schöne Godi.
Das ergibt ein kleines Dorf.
Ohne Zweifel.