Freitagsdienst
Der Banktermin fällt aus.
Nächste Woche dann also.
Ich bin erleichtert, weil es nicht heute stattfindet und bleibe angespannt.
Gehe zur Arbeit, mache meinen Studenten Unterricht, sehe eine Patientin, fast drei Stunden vor dem offiziellen Dienstbeginn.
Ablenken.
Etwas tun.
Der Dienst ist ruhig.
Ich hole mir im 2. Stock ein riesiges, knuspriges Thunfischaufstrich-Brot.
Setze mich damit in eine ruhige Ecke, Nähe Notaufnahme, aber versteckt.
Esse in Ruhe. Lese eine Stunde lang völlig ungestört ein Skript zur Schematherapie, welcher Modus welche Funktion haben kann. Fast wie im Studium. Lernen. Versinken in einem neuen Stoff.
Und dann lese ich mit wachsender Sorge dass narzißtische Persönlichkeitsstörungen bei Männern oft auf dem Boden einer Kindheit wachsen, in denen die kleinen Jungs materiell verwöhnt sind und mit einer Mutter aufwachsen, die im Kind einen Partnerersatz sieht.
Ich bin besorgt. Weil ich mir nicht vorstellen kann, mich wieder zu verlieben. Wieder eine Beziehung zu führen.
Ich habe ja irgendwie das Gefühl momentan, dass ich alles habe was ich brauche.
Liebe das herrliche Kind so sehr.
Vermurkse ich ihn mit meiner Liebe?
Ich erzähle es meinem Kollegen, der mit mir Dienst hat, mit dem ich befreundet bin. Der klug ist. Und sehr rational.
Er sagt, "dass du aktuell alles hast gefühlt, liegt daran, dass dein Modus das Versorgen und Bekümmern ist, so funktioniert dein Schutzmodus." Sagt, ich müsse auf das Loslassen achten. Dem Kind die Ablösung ermöglichen.
Ich nicke.
Denke nach.
Ohje.
Kann sein.
Ich bin sehr gerne seine Mama. Meistens umsorgen ich ihn mühelos, genieße unseren Alltag. Fast immer.
Es strengt mich wenig an.
Und mir fehlt nichts im Moment.
Außer ich selbst, Ich fehle mir manchmal. Oder besser, Zeit für mich.
Ich sollte irgendwann wieder eine Beziehung haben wollen.
Mich verlieben können.
Ich weiß.
Es ist nur so absolut unvorstellbar derzeit, wie das gehen soll. Mit welchem Teil meines Herzens. Wann am Tag. Und wo. Es ist nichts frei.
In mir.
Um mich herum.
Gut ist, dass das herrliche Kind so klein ist. Es schadet ihm nicht, dass ich zufrieden bin und erfüllt einfach nur mit ihm. Und ich habe ja auch meine Freundschaften. Und meine Familien-Beziehung zum herzvollen Vater.
Nach dem Dienst zu Hause stehen wir auf dem Balkon zusammen. Ich esse ein Käsebrot, er raucht. Ich rauche leider gar nicht mehr. Das Sertralin hat mir die Zigaretten verdorben. Ich würde gerne manchmal noch rauchen. Es schmeckt mir nicht mehr.
Ich sage dem herzvollen Vater dass ich mir Gedanken mache. Ob ich das Kind zu sehr verwöhne. Zu wenige Grenzen setze. Ich habe das Gefühl, wenig Nein zu sagen. Muss nicht oft schimpfen. Oder tue es eventuell zu selten?
Er antwortet, das herrliche Kind hat es gut, er ist der Feinste.
Alles genau richtig.
Ich nicke.
Stimmt.
Ich entscheide, es dabei zu belassen.
Alles fein mit dem Kind.
Und frühestens wenn es wieder warm wird, denke ich über das mit dem Verliebt Sein wieder nach.
Muss jetzt nicht wollen sollen.
Gar nicht.
Nächste Woche dann also.
Ich bin erleichtert, weil es nicht heute stattfindet und bleibe angespannt.
Gehe zur Arbeit, mache meinen Studenten Unterricht, sehe eine Patientin, fast drei Stunden vor dem offiziellen Dienstbeginn.
Ablenken.
Etwas tun.
Der Dienst ist ruhig.
Ich hole mir im 2. Stock ein riesiges, knuspriges Thunfischaufstrich-Brot.
Setze mich damit in eine ruhige Ecke, Nähe Notaufnahme, aber versteckt.
Esse in Ruhe. Lese eine Stunde lang völlig ungestört ein Skript zur Schematherapie, welcher Modus welche Funktion haben kann. Fast wie im Studium. Lernen. Versinken in einem neuen Stoff.
Und dann lese ich mit wachsender Sorge dass narzißtische Persönlichkeitsstörungen bei Männern oft auf dem Boden einer Kindheit wachsen, in denen die kleinen Jungs materiell verwöhnt sind und mit einer Mutter aufwachsen, die im Kind einen Partnerersatz sieht.
Ich bin besorgt. Weil ich mir nicht vorstellen kann, mich wieder zu verlieben. Wieder eine Beziehung zu führen.
Ich habe ja irgendwie das Gefühl momentan, dass ich alles habe was ich brauche.
Liebe das herrliche Kind so sehr.
Vermurkse ich ihn mit meiner Liebe?
Ich erzähle es meinem Kollegen, der mit mir Dienst hat, mit dem ich befreundet bin. Der klug ist. Und sehr rational.
Er sagt, "dass du aktuell alles hast gefühlt, liegt daran, dass dein Modus das Versorgen und Bekümmern ist, so funktioniert dein Schutzmodus." Sagt, ich müsse auf das Loslassen achten. Dem Kind die Ablösung ermöglichen.
Ich nicke.
Denke nach.
Ohje.
Kann sein.
Ich bin sehr gerne seine Mama. Meistens umsorgen ich ihn mühelos, genieße unseren Alltag. Fast immer.
Es strengt mich wenig an.
Und mir fehlt nichts im Moment.
Außer ich selbst, Ich fehle mir manchmal. Oder besser, Zeit für mich.
Ich sollte irgendwann wieder eine Beziehung haben wollen.
Mich verlieben können.
Ich weiß.
Es ist nur so absolut unvorstellbar derzeit, wie das gehen soll. Mit welchem Teil meines Herzens. Wann am Tag. Und wo. Es ist nichts frei.
In mir.
Um mich herum.
Gut ist, dass das herrliche Kind so klein ist. Es schadet ihm nicht, dass ich zufrieden bin und erfüllt einfach nur mit ihm. Und ich habe ja auch meine Freundschaften. Und meine Familien-Beziehung zum herzvollen Vater.
Nach dem Dienst zu Hause stehen wir auf dem Balkon zusammen. Ich esse ein Käsebrot, er raucht. Ich rauche leider gar nicht mehr. Das Sertralin hat mir die Zigaretten verdorben. Ich würde gerne manchmal noch rauchen. Es schmeckt mir nicht mehr.
Ich sage dem herzvollen Vater dass ich mir Gedanken mache. Ob ich das Kind zu sehr verwöhne. Zu wenige Grenzen setze. Ich habe das Gefühl, wenig Nein zu sagen. Muss nicht oft schimpfen. Oder tue es eventuell zu selten?
Er antwortet, das herrliche Kind hat es gut, er ist der Feinste.
Alles genau richtig.
Ich nicke.
Stimmt.
Ich entscheide, es dabei zu belassen.
Alles fein mit dem Kind.
Und frühestens wenn es wieder warm wird, denke ich über das mit dem Verliebt Sein wieder nach.
Muss jetzt nicht wollen sollen.
Gar nicht.