Das Bild
Den ganzen Tag trage ich mein eigenes Bild von der Bergstraße im Schnee mit mir herum. In mir, ganz deutlich. Zuvorderst in meinem Kopf heute. Dieses Bild.
Kalt ist es heute.
Nasskalt, feucht, windig.
Wir drehen morgens unsere Runde, das herrliche Kind auf dem Bobbycar, ich zu Fuss. Ich denke an Winterabende in Österreich. Denke an die trockene Kälte, die auch wenn es wirklich saukalt ist, irgendwie angenehm ist.
Klirrend.
Klar.
Ich denke an Schnee unter den Füßen, der knarrt. Knarzt.
Daran, wie still es ist im Winter im Wald.
Diese Bergstraße führt durch den Wald. In meinem Bild.
Und dämmrig ist es.
Ich stehe vor dem Auto, das hängen geblieben ist. Bin ausgestiegen.
Kalt und still ist es.
Der Schnee knarrt unter meinen Füssen.
Ich stehe da und atme.
Atme diese wunderbare trockene Winterkälte, diese Nachtluft ein.
Bin vollkommen ungestört hier.
Nicht einmal ein eigener Impuls, ein Plan, ein inneres Ziel stört.
Ich habe keins.
In diesem Moment draußen.
Stehe ich einfach nur still im Winterabend.
Den ganzen Tag, immer wieder, verliere ich mich in diesem Bild. Meinem Bild. Es hat einen unglaublichen Sog.
So eine Ruhe.
Eine Klarheit.
So einen Frieden.
Abends lege ich das Kind ins Bett.
Er will kein Hörspiel hören, ich soll vorsingen.
Ich singe österreichische Weihnachtslieder.
Im Dialekt. Natürlich. Wie sonst.
Mache die Augen zu.
Denke an. Schneeluft. Winternächte im Wald.
Mein Herz ist so schwer und gleichzeitig so leicht. Heimweh haben und Zuhause sein im selben Moment.
Wie schwermütig diese Lieder sind.
Wie uraltvertraut mir die Worte und Melodien sind.
Als er schläft höre ich mir die Lieder an, mache eine Aufnahme vom Adventsingen an.
Sitze in meinem Bett. Tauche ein in mein Bild.
Und verorte mich in meinem Bild, wie ich es gelernt habe.
Was höre ich, wie fühlt sich der Boden an, welche Tageszeit hat es, was spüre ich, was rieche ich. Was sehe ich.
Was möchte ich tun.
Ich höre nichts, nur den Schnee knarren, wenn ich auftrete. Es riecht nach Schnee und Kälte. Die Straße führt nach oben in einer Rechtskurve und nach unten in einer Linkskurve. Ist von Wald umgeben. Es wird dunkel.
Abend ist es. Der Himmel ist klar. Sterne, unendlich viele Sterne.
Ich möchte hier stehen und atmen. Durchatmen.
Ungestört.
Ohne zu wollen, ohne zu sollen.
In dieser Ruhe und Klarheit.
Einfach stehen bleiben und ruhig sein. Klar werden.
Kalt ist es heute.
Nasskalt, feucht, windig.
Wir drehen morgens unsere Runde, das herrliche Kind auf dem Bobbycar, ich zu Fuss. Ich denke an Winterabende in Österreich. Denke an die trockene Kälte, die auch wenn es wirklich saukalt ist, irgendwie angenehm ist.
Klirrend.
Klar.
Ich denke an Schnee unter den Füßen, der knarrt. Knarzt.
Daran, wie still es ist im Winter im Wald.
Diese Bergstraße führt durch den Wald. In meinem Bild.
Und dämmrig ist es.
Ich stehe vor dem Auto, das hängen geblieben ist. Bin ausgestiegen.
Kalt und still ist es.
Der Schnee knarrt unter meinen Füssen.
Ich stehe da und atme.
Atme diese wunderbare trockene Winterkälte, diese Nachtluft ein.
Bin vollkommen ungestört hier.
Nicht einmal ein eigener Impuls, ein Plan, ein inneres Ziel stört.
Ich habe keins.
In diesem Moment draußen.
Stehe ich einfach nur still im Winterabend.
Den ganzen Tag, immer wieder, verliere ich mich in diesem Bild. Meinem Bild. Es hat einen unglaublichen Sog.
So eine Ruhe.
Eine Klarheit.
So einen Frieden.
Abends lege ich das Kind ins Bett.
Er will kein Hörspiel hören, ich soll vorsingen.
Ich singe österreichische Weihnachtslieder.
Im Dialekt. Natürlich. Wie sonst.
Mache die Augen zu.
Denke an. Schneeluft. Winternächte im Wald.
Mein Herz ist so schwer und gleichzeitig so leicht. Heimweh haben und Zuhause sein im selben Moment.
Wie schwermütig diese Lieder sind.
Wie uraltvertraut mir die Worte und Melodien sind.
Als er schläft höre ich mir die Lieder an, mache eine Aufnahme vom Adventsingen an.
Sitze in meinem Bett. Tauche ein in mein Bild.
Und verorte mich in meinem Bild, wie ich es gelernt habe.
Was höre ich, wie fühlt sich der Boden an, welche Tageszeit hat es, was spüre ich, was rieche ich. Was sehe ich.
Was möchte ich tun.
Ich höre nichts, nur den Schnee knarren, wenn ich auftrete. Es riecht nach Schnee und Kälte. Die Straße führt nach oben in einer Rechtskurve und nach unten in einer Linkskurve. Ist von Wald umgeben. Es wird dunkel.
Abend ist es. Der Himmel ist klar. Sterne, unendlich viele Sterne.
Ich möchte hier stehen und atmen. Durchatmen.
Ungestört.
Ohne zu wollen, ohne zu sollen.
In dieser Ruhe und Klarheit.
Einfach stehen bleiben und ruhig sein. Klar werden.