Gleich morgens
Gleich morgens hatte sich der herzvolle Vater angekündigt und in meinem Kopf ist "gleich morgens" derzeit halb 8 oder 8 Uhr. Weil wir ja immer um 6 Uhr aufstehen. Und dann eben meistens wirklich gleich morgens bereit sind. Das herrliche Kind stellt sich auf seine Zehenspitzen und schaut durch die Fensterscheibe der Küchenbalkontüre, ruft "Hallo Welt, Hallo Elefanten!". Gleich morgens. Und sonntags ist das typischerweise noch eine Prise früher.
Der Vater kommt um 9 Uhr und ich muss mich daran erinnern, was ich mit mir vereinbart habe. Darauf achten, dass kein böses Wort und kein Unmut, keine Befindlichkeiten meinerseits zwischen Kind und Vater geraten. Wenn wir zu dritt sind, sind wir zu dritt. Dann zählt nur das. Konflikte und Launen regel ich davor oder danach.
So und nicht anders.
Sage ich mir zur Erinnerung.
Ich mache den Kaffee warm.
Für den Wald ist es zu spät.
Das herrliche Kind gähnt schon. Muss jetzt schleunigst raus an die Luft.
Wir sind auf dem Spielplatz im Nieselregen. Die Stimmung ist mittelmäßig. Ich bin plötzlich so furchtbar müde und kraftlos. Das Kind fährt alle 10 Minuten aus der Haut, ist gereizt, launisch. Will auf meinen Arm, schreit "Nicht Papa!". Alles ist Nicht! - die anderen Kinder, der Papa, die Rutsche. Müde sieht er aus, der Kleine. In etwa so wie ich mich fühle. Will natürlich nicht gehen.
Der herzvolle Vater kommt nicht so richtig in Kontakt. Ich sage ihm, dass "Nicht!" auch mich betrifft. Vor allem mich. Derzeit meistens mich.
Bin müde.
Bin angestrengt von diesem Vormittag.
Denke, ich sollte jetzt in der Badewanne liegen. Es ist sinnlos heute zu dritt zu sein. Das Kind ist übellaunig und hängt an mir, auf mir, in meinem Arm.
Ich bin doppelt angestrengt, weil doch jetzt der Vater hier ist und jetzt doch auch mal. Irgendwas. Sollte.
Gleichzeitig bin ich besorgt, er könnte sich kränken, wegen dem permanenten "Niiiiiicht!".
Ist also doppelt anstrengend und bringt kein bißchen von der erhofften Entlastung.
Auf dem Nachhauseweg eskaliert das Kind. Will sich die sandigen, nassen Sachen nicht ausziehen. Heult. Tränen fliegen ihm um die kleinen Ohren. Ich nehme ihn in den Arm. Auf dem Boden. Halbausgezogen. Er rollt sich zusammen in meinem Schoß. Schläfrig.
Ich merke. Es ist nicht leichter zu dritt.
Es ist schön für das herrliche Kind, wenn er einen Tag hat, an dem "schön" eine Option für ihn ist. Mir hilft es nicht bei dem was schwierig ist.
Irgendwann sagt das Kind dann "Bett gehen, Bett gehen." und lässt sich ausziehen.
Der herzvolle Vater hat im Wohnzimmer Zeitung gelesen. Konnte nicht helfen. Wie immer.
Und nichts daran ist besonders oder großartig anders als bei meinen Freundinnen mit Partnern.
Im Grunde.
Kein Unterschied.
Diese Tage.
Diese Verteilung der Aufgaben.
Dieses Eingespannt sein.
Normal.
Der Vater kommt um 9 Uhr und ich muss mich daran erinnern, was ich mit mir vereinbart habe. Darauf achten, dass kein böses Wort und kein Unmut, keine Befindlichkeiten meinerseits zwischen Kind und Vater geraten. Wenn wir zu dritt sind, sind wir zu dritt. Dann zählt nur das. Konflikte und Launen regel ich davor oder danach.
So und nicht anders.
Sage ich mir zur Erinnerung.
Ich mache den Kaffee warm.
Für den Wald ist es zu spät.
Das herrliche Kind gähnt schon. Muss jetzt schleunigst raus an die Luft.
Wir sind auf dem Spielplatz im Nieselregen. Die Stimmung ist mittelmäßig. Ich bin plötzlich so furchtbar müde und kraftlos. Das Kind fährt alle 10 Minuten aus der Haut, ist gereizt, launisch. Will auf meinen Arm, schreit "Nicht Papa!". Alles ist Nicht! - die anderen Kinder, der Papa, die Rutsche. Müde sieht er aus, der Kleine. In etwa so wie ich mich fühle. Will natürlich nicht gehen.
Der herzvolle Vater kommt nicht so richtig in Kontakt. Ich sage ihm, dass "Nicht!" auch mich betrifft. Vor allem mich. Derzeit meistens mich.
Bin müde.
Bin angestrengt von diesem Vormittag.
Denke, ich sollte jetzt in der Badewanne liegen. Es ist sinnlos heute zu dritt zu sein. Das Kind ist übellaunig und hängt an mir, auf mir, in meinem Arm.
Ich bin doppelt angestrengt, weil doch jetzt der Vater hier ist und jetzt doch auch mal. Irgendwas. Sollte.
Gleichzeitig bin ich besorgt, er könnte sich kränken, wegen dem permanenten "Niiiiiicht!".
Ist also doppelt anstrengend und bringt kein bißchen von der erhofften Entlastung.
Auf dem Nachhauseweg eskaliert das Kind. Will sich die sandigen, nassen Sachen nicht ausziehen. Heult. Tränen fliegen ihm um die kleinen Ohren. Ich nehme ihn in den Arm. Auf dem Boden. Halbausgezogen. Er rollt sich zusammen in meinem Schoß. Schläfrig.
Ich merke. Es ist nicht leichter zu dritt.
Es ist schön für das herrliche Kind, wenn er einen Tag hat, an dem "schön" eine Option für ihn ist. Mir hilft es nicht bei dem was schwierig ist.
Irgendwann sagt das Kind dann "Bett gehen, Bett gehen." und lässt sich ausziehen.
Der herzvolle Vater hat im Wohnzimmer Zeitung gelesen. Konnte nicht helfen. Wie immer.
Und nichts daran ist besonders oder großartig anders als bei meinen Freundinnen mit Partnern.
Im Grunde.
Kein Unterschied.
Diese Tage.
Diese Verteilung der Aufgaben.
Dieses Eingespannt sein.
Normal.