Die selbe Grenze

Ich komme immer wieder an die selbe Grenze. Mit dem herzvollen Vater.
Einmal so und einmal anders.
Immer wieder an die selbe Grenze.
Ich spreche etwas an. Uns. Mich. Und er sagt nichts. Gar nichts. Oder antwortet nichtssagend. Daran vorbei.
An mir vorbei.
Vorbei an sich selbst.
Komplett vorbei an uns.
Bleibt für sich, verschlossen. Und ich bleibe. Für mich. Alleine.
So wie er wahrscheinlich auch.

Am späten Nachmittag gehe ich nach Hause, der herzvolle Vater hat das Kind abgeholt, zusammen mit dem großen Kind. Wir kommen beinahe gleichzeitig an. Das herrliche Kind ist glücklich und müde, will baden. Währenddessen kocht der Vater, ich räume die Einkäufe weg, das große Kind erzählt.
Dann essen wir zusammen. Sind gelöst miteinander.
Es ist schön.
Wir lachen. Wir sind gut miteinander.
Ich stelle die Keksdosen auf den Tisch, Nachspeise. Der Vater und das große Kind wollen sich welche mitnehmen und ich bin großzügig. Werde einfach wieder backen. Freue mich über diesen Abend. Für uns alle, vor allem für die Kinder.

Das herrliche Kind sagt, "Bett gehen" und winkt dem Papa und dem großen Kind und wirft Küsschen. Er ist wieder in seinem Rhythmus. Unser Abendritual zieht sich momentan eine Stunde. Wir lesen, hören ein Hörspiel, er kuschelt sich an mich. Erzählt nun immer mehr. Von seinem Tag. Von sich. Ich höre ihm so gerne zu. Nach Tagen, an denen ich arbeite und er in der Kita ist, genießen wir in dieser Stunde beide wieder die Nähe, er geht gerne ins Bett momentan und ich bin gerne diese Stunde bei ihm. Nur bei ihm.

Damit ist also der Abend zu viert zu Ende. Das herrliche Kind sagt "Bett gehen!" wir sind uns einig dass das nur eine Phase sein kann. So unkompliziert ins Bett zu wollen kann nur eine vorübergehende Phase sein. Wir lachen. Sind alle froh, dass die Abschiede so eine Leichtigkeit haben und spürbar ist, dass das herrliche Kind uns vertraut. Er scheint zu wissen, dass ein Abschied "bis später" oder "bis morgen" bedeutet.
Und das tut es. Immer. Jedes Mal.
Kein Abbruch. Einfach bis dann.

Der Vater räumt die Küche auf, dann geht er mit dem großen Kind. Das herrliche Kind liest mir das Feuerwehrbuch vor.
Macht Quatsch.
Kuschelt sich an mich.
Schläft irgendwanm.

Ich schreibe dem herzvollen Vater eine Nachricht. Ich schreibe, "ich bin froh dass wir so zusammen sein können zu viert".
Könnte noch so viel mehr schreiben.
Belasse es dabei. Es ist das Wichtigste.
Es ist ein Anfang.
Er antwortet: "das klappt gut".

Und es läuft ins Leere.
Alles das.
Was ich noch sagen könnte.
Mich selbst frage.
Ihn fragen sollte.
Beobachte.
Bedauere.
Hoffen wollte.

Wie immer.
Kein Aufgreifen, kein Nachfragen. Nicht Wissen-wollen, warum es jetzt "klappt", jetzt, nicht vorher, nicht zusammen. Kein Wort zu sich. Kein Wort über sich.

Ich weiß wieder, warum wir Abende zu viert haben, die wir zelebrieren. Bis wir schlafen gehen.
Abende.
Nachmittage.
Kein Leben.

Ich kann alleine sein. Kann es ausreichend gut.
Aber nicht in einer Beziehung.







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