Seit ein paar Tagen

Seit ein paar Tagen ist das herrliche Kind sehr, sehr kuschelig. Schläft in meinem Arm ein. Schläft in meinem Arm weiter. Sagt im Halbschlaf "Mama da?"
Ich sage, die Mama ist da. Ich stopfe die Decke fest um ihn herum, damit er guten Halt hat. Ich bleibe am liebsten gleich bei ihm im Bett und lese.
Die ersten 1,5 Jahre habe ich gehofft, dass er schnell größer wird. Die Zähne durch sind, die Sprache kommt, er selbst laufen lernt, usw.
Ich habe mich gefreut auf. Dann. Wenn.
Gewartet. Auf die Entwicklung.

Seit ein paar Tagen ist etwas verändert.
Bin ich anders, bin ich hier und heute. Bin nicht mehr so ungeduldig, dass. Warte nicht so dringlich bis.
Sondern. Halte ihn fest im Arm, weil er das möchte. Gebe ihm viele, viele Küsse auf seinen Lockenkopf. Kann zum ersten Mal, seit ich seine Mama bin, damit aufhören besorgt zu sein, ob ich es richtig mache. Zumindest im Nahen.
Im Halten, im Da-Sein.
Mache ich das jetzt so.
Er schläft aktuell bei mir und das ist richtig. Fühlt sich richtig an.
Ich habe irgendwann in den letzten Tagen verstanden, oder vorläufig ein bißchen verstanden, dass er nicht immer 2 Jahre alt sein wird. Dass etwas, was diese Woche und vielleicht die nächste unbedingt sein muss oder gar nicht geht, eine Woche später völlig anders ist.

Ich weiß nicht wodurch, aber plötzlich kann ich ganz nach meinem Gefühl und seinem Bedürfnis so sein, wie es diese Woche für uns richtig ist.

In mir arbeitet es derzeit. So viel ist in Bewegung.
Es rattert und raschelt und knistert in meinem Kopf und alle möglichen Erinnerungen treiben hoch und bleiben spürbar. Zumindest halb. Zumindest als Nuance.
Nichts davon ist für mich wirklich greifbar. Ich kann keine Sätze formulieren. Dazu.
Der Kopf will ohne mich sein.
Ich lasse ihn.
Und bin mehr im Gefühl.
Oder Instinkt.
Egal.
Ich halte meinen Jungen eingekuschelt in meinem Arm.
Wir schlafen beide gut so.
Gut so. Erstmal gut. So.



Beliebte Posts aus diesem Blog

Klar kommen

In der Liebe bleiben

Das Leben einer Königin