Grenzlicht
Der herzvolle Vater sagt beim Abendessen gestern, die Stehlampe da nehme ich mit, oder nicht?
Und ich hebe den Kopf.
Fletsche die Zähne innerlich und habe es von einer Sekunde auf die andere satt, habe genug davon, bin nicht länger bereit zu geben, zu ermöglichen, zu spendieren.
Das Fass läuft über. Und diesmal weiß ich sicher, das ist ein Fass in mir, verdammt nochmal ein sehr großes, aber jetzt ist es genug.
Ich antworte, nein, die gehört mir.
Sage. Nur das.
Möchte ihn in Stücke reißen.
Und er sieht es mir an, hört es mir an, rudert zurück.
Aber in mir läuft das Fass weiter über, hört nicht auf damit, auch als ich schon längst bade mit dem Kind, Zähne putzen mit dem Kind, Fläschchen koche für das Kind.
Ich habe so genug davon zu geben, zu geben, zu geben.
Ich schwöre, ich reiße ihn in Stücke, wenn er noch einen einzigen Kochlöffel zu viel, ein Buch das nicht ihm gehört, an sich nimmt. Von mir nimmt. Mir weg nimmt.
Mit dieser Selbstverständlichkeit. Mit dieser Haltung innerlich, als ob es ihm zustünde.
Ich bin nicht mehr großzügig. Ich hasse es plötzlich zu versorgen, mich zu sorgen wie ich es anstelle, bereit stelle, zur Verfügung stelle.
Von einer Sekunde auf die andere.
Bin ich fertig damit zu versorgen.
Und nur über meine Leiche nimmt irgendjemand anderer als ich die Bogenlampe mit aus dieser Wohnung.
So heftig.
So plötzlich.
Gott sei Dank. Denke ich später.
Ist es irgendwann genug.
Augenhöhe.
Die unbedingte Großzügigkeit gehört zwischen Eltern und Kindern. Das endlose Versorgen. Der Anspruch.
Zwischen zwei Erwachsenen in einer Beziehung (welcher Art auch immer), muss es möglich sein, Nein zu sagen und die Grenze zu ziehen.
An dieser Stelle endlich: Nein.
Hier ist die Grenze.
Diese Lampe ist mein Grenzlicht.
Und besser ist es, das nicht zu ignorieren.
Heute morgen dann ist nichts übrig von der Heftigkeit gestern.
Bin durchsichtig.
Bin in Tränen, bei jedem Stolpern, bei jeder minimalen Anstrengung.
Noch heute und 3 weitere Tage.
Dann hört das auf, das Fürchten vor, das Planen von, das Nichtwissen wie.
Ich arbeite vormittags irgendwie.
Mein kurzer Tag. Reicht gerade, um ein bißchen Halt zu finden in der Rolle. Gleichzeitig habe ich gerade so genug Energie dafür, Ärztin zu sein. Gerade so bis Mittag.
Ich wusste, diese Woche wird blöd. Jetzt ist sie blöd.
Atmen. Weitermachen.
Und ich hebe den Kopf.
Fletsche die Zähne innerlich und habe es von einer Sekunde auf die andere satt, habe genug davon, bin nicht länger bereit zu geben, zu ermöglichen, zu spendieren.
Das Fass läuft über. Und diesmal weiß ich sicher, das ist ein Fass in mir, verdammt nochmal ein sehr großes, aber jetzt ist es genug.
Ich antworte, nein, die gehört mir.
Sage. Nur das.
Möchte ihn in Stücke reißen.
Und er sieht es mir an, hört es mir an, rudert zurück.
Aber in mir läuft das Fass weiter über, hört nicht auf damit, auch als ich schon längst bade mit dem Kind, Zähne putzen mit dem Kind, Fläschchen koche für das Kind.
Ich habe so genug davon zu geben, zu geben, zu geben.
Ich schwöre, ich reiße ihn in Stücke, wenn er noch einen einzigen Kochlöffel zu viel, ein Buch das nicht ihm gehört, an sich nimmt. Von mir nimmt. Mir weg nimmt.
Mit dieser Selbstverständlichkeit. Mit dieser Haltung innerlich, als ob es ihm zustünde.
Ich bin nicht mehr großzügig. Ich hasse es plötzlich zu versorgen, mich zu sorgen wie ich es anstelle, bereit stelle, zur Verfügung stelle.
Von einer Sekunde auf die andere.
Bin ich fertig damit zu versorgen.
Und nur über meine Leiche nimmt irgendjemand anderer als ich die Bogenlampe mit aus dieser Wohnung.
So heftig.
So plötzlich.
Gott sei Dank. Denke ich später.
Ist es irgendwann genug.
Augenhöhe.
Die unbedingte Großzügigkeit gehört zwischen Eltern und Kindern. Das endlose Versorgen. Der Anspruch.
Zwischen zwei Erwachsenen in einer Beziehung (welcher Art auch immer), muss es möglich sein, Nein zu sagen und die Grenze zu ziehen.
An dieser Stelle endlich: Nein.
Hier ist die Grenze.
Diese Lampe ist mein Grenzlicht.
Und besser ist es, das nicht zu ignorieren.
Heute morgen dann ist nichts übrig von der Heftigkeit gestern.
Bin durchsichtig.
Bin in Tränen, bei jedem Stolpern, bei jeder minimalen Anstrengung.
Noch heute und 3 weitere Tage.
Dann hört das auf, das Fürchten vor, das Planen von, das Nichtwissen wie.
Ich arbeite vormittags irgendwie.
Mein kurzer Tag. Reicht gerade, um ein bißchen Halt zu finden in der Rolle. Gleichzeitig habe ich gerade so genug Energie dafür, Ärztin zu sein. Gerade so bis Mittag.
Ich wusste, diese Woche wird blöd. Jetzt ist sie blöd.
Atmen. Weitermachen.