Ein Samstag im Herbst
Ein Herbst-Samstag, wieder Bilderbuch. 20°C, sonnig, bunte Blätter, blauer Himmel, goldenes Licht und Luft so angenehm frisch, wie Schlagobers aus dem Kühlschrank.
Draußen.
Drinnen versinken wir heute im Chaos.
Drinnen versinken wir heute im Chaos.
Die Nacht anstrengend, 2stündlich war das herrliche Kind wach, hat geraunzt, war unruhig. Ich habe keine Ahnung warum. Frage mich irgendwann, ob es der Umzug sein könnte. Beschließe im selben Moment, das nicht zu tun. Ich werde nicht von jetzt an jede Unregelmäßigkeit bezüglich Schlaf, Appetit oder Stimmung auf mögliche Zusammenhänge mit dem Umzug untersuchen. Oder unserer Familiensituation. Werde das gar nicht anfangen.
Unsere Familie ist so, wie sie ist. Zwei Wohnungen, ein Zuhause. Mama und Papa sind kein Paar, aber Familie. Das große Kind gehört auch dazu. Genau so wie die restliche Familie in Österreich, Deutschland, Belgien. Räumliche Trennung ist kein Hinweis auf fehlenden Zusammenhalt. Und das herrliche Kind ist umgeben von Menschen, die es lieben.
Es ist gut so. Gut genug. Viel Liebe, viel Raum, viele verschiedene Möglichkeiten, das Leben zu leben.
Und im Kleinen, im Zuhause werde ich weiterhin für Rhythmus, Nestwärme und Konstanz, für Bücher und Mehlspeisen sorgen.
Unsere Familie ist so, wie sie ist. Zwei Wohnungen, ein Zuhause. Mama und Papa sind kein Paar, aber Familie. Das große Kind gehört auch dazu. Genau so wie die restliche Familie in Österreich, Deutschland, Belgien. Räumliche Trennung ist kein Hinweis auf fehlenden Zusammenhalt. Und das herrliche Kind ist umgeben von Menschen, die es lieben.
Es ist gut so. Gut genug. Viel Liebe, viel Raum, viele verschiedene Möglichkeiten, das Leben zu leben.
Und im Kleinen, im Zuhause werde ich weiterhin für Rhythmus, Nestwärme und Konstanz, für Bücher und Mehlspeisen sorgen.
Um 5.45 Uhr hat diese unruhige Nacht dann endlich ein Ende. Besser wach sein, als ständig geweckt werden. Endlich Kaffee trinken. Kakao für das Kind. Wir bleiben noch eine Stunde im Bett liegen, nur das kleine Licht an, kuscheln, Hörbuch hören, munter werden.
Am Vormittag kommt das große Kind. Will für den Jüngeren da sein. Damit wir packen können. Ich packe Kisten. In kürzester Zeit ist alles unordentlich, durcheinander. Halb gepackt. Halb leer. Halb aussortiert.
Ich frage das große Kind, ob es in der ersten Oktober Woche Zeit hat. Zu uns kommen will. In meine neue Wohnung. Da sein, so wie jetzt - ich werde auspacken. Das große Kind sagt ja. Ich freue mich. Wer hätte gedacht, dass wir uns so finden. Ich nicht. Niemals. Freue mich darüber.
Ich frage das große Kind, ob es in der ersten Oktober Woche Zeit hat. Zu uns kommen will. In meine neue Wohnung. Da sein, so wie jetzt - ich werde auspacken. Das große Kind sagt ja. Ich freue mich. Wer hätte gedacht, dass wir uns so finden. Ich nicht. Niemals. Freue mich darüber.
Denke mir, das ist es, was ich dem herrlichen Kind bieten möchte. Beziehungen, die echt sind. So wie sie eben sind. Die Möglichkeit, innen und außen aufeinander abzustimmen, keine Angst vor Konsequenzen zu haben, umzusetzen was sich richtig anfühlt. Ein Leben zu leben, in dem man sich wiedererkennt.
Der Nachmittag stellt dann meine Vorstellung von toleranter, authentischer Patchwork Familie auf die Probe. Der herzvolle Vater sagt, er hat Sehstörungen auf einem Auge. Ist sehr leidend. Sehr gereizt, übellaunig, grob. Ich versuche die Fahne hoch zu halten, beide Kinder sind schließlich hier. Es ist schließlich Umzugswoche und ohnehin viel Umbruch. Ich möchte Ruhe und Sicherheit ausstrahlen in dieser Zeit. Bin sehr angestrengt vom herzvollen Vater. Ich verstehe die Sorge. Wir überlegen, wann und wie ich Termine für Untersuchungen vereinbaren kann. Ich verstehe nicht, wie ungefiltert er seine Mißmutigkeit vor den Kindern ausbreitet. Gerade jetzt.
Zwei Stunden später geht es ihm besser. Körperlich. Er bleibt ruppig. Guckt Fussball. Ist abweisend, kaum erreichbar. Ich konzentriere mich aufs Aussortieren, Packen und den inneren Countdown. Und auf die Kinder.
Das Fatale. Das Abtunneln. Diese nicht vorhandene Disziplin, dieser kindliche Trotz, das Mauern wenn es schwierig wird. Gerade dann geht das nicht. Und insbesondere nicht, wenn Kinder da sind. Darf man nicht so eintauchen in die eigenen Befindlichkeiten.
Ich bleibe gelassen.
Bleibe bei den Kindern.
Es ist eine schwierige Woche. Ich weiß. Auch für mich. Aber die Möglichkeit mich so abzuwenden und ein zu weben in mich, habe ich nicht.
Noch 7 Tage.
Zwei Stunden später geht es ihm besser. Körperlich. Er bleibt ruppig. Guckt Fussball. Ist abweisend, kaum erreichbar. Ich konzentriere mich aufs Aussortieren, Packen und den inneren Countdown. Und auf die Kinder.
Das Fatale. Das Abtunneln. Diese nicht vorhandene Disziplin, dieser kindliche Trotz, das Mauern wenn es schwierig wird. Gerade dann geht das nicht. Und insbesondere nicht, wenn Kinder da sind. Darf man nicht so eintauchen in die eigenen Befindlichkeiten.
Ich bleibe gelassen.
Bleibe bei den Kindern.
Es ist eine schwierige Woche. Ich weiß. Auch für mich. Aber die Möglichkeit mich so abzuwenden und ein zu weben in mich, habe ich nicht.
Noch 7 Tage.