"Wirkt's schon?"
"Wirkt's schon?" fragt mein Fräulein Ahorn und ja, das tut es. Ich liebe Medikamente. Schon immer. Heute wieder mit ganzem Herzen, insbesondere aus vollem Hals. Zwischen gestern morgen und jetzt liegen 3600mg Ibuprofen und 4 Mega Filmtabletten Penicillin und es wirkt. Wirkt bombastisch, wie die beste Arbeitsehefrau sagen würde.
Ich mache trotzdem langsam.
Das hat mir der Arzt auch aufgetragen. Langsam machen. Auskurieren.
Das hat mir der Arzt auch aufgetragen. Langsam machen. Auskurieren.
Ich höre den Beziehungspodcast, den ich so mag. Esse 4 Scheiben Toast mit Käse und Marmelade, im Bett, brösel herum, finde es nicht schlimm. Ist ja mein Bett. Teile es nur mit dem herrlichen Kind ab und an, das nimmt es als Lebensangebot hin, wenn es ein paar Brösel vorfindet.
Ich höre den Beziehungspodcast und bin ganz erfüllt davon, dass es so etwas gibt. Eine Beziehung, die aushält, dass alles gefühlt und phantasiert und ausgesprochen werden darf, was es gibt. Diese Beziehung, der ich da zuhöre, ist die erste, die mir aktiv oder passiv begegnet, in der ich mir mich vorstellen könnte. Sowas ist also möglich. Sowas geht.
Für mich nicht. Jetzt. Jetzt nicht.
Grade gar nicht.
Ich höre den Beziehungspodcast und bin ganz erfüllt davon, dass es so etwas gibt. Eine Beziehung, die aushält, dass alles gefühlt und phantasiert und ausgesprochen werden darf, was es gibt. Diese Beziehung, der ich da zuhöre, ist die erste, die mir aktiv oder passiv begegnet, in der ich mir mich vorstellen könnte. Sowas ist also möglich. Sowas geht.
Für mich nicht. Jetzt. Jetzt nicht.
Grade gar nicht.
Absolute Refraktärphase.
Ich könnte jetzt nicht.
Mein Lehrtherapeut sagt, "ich kann nicht" heißt "ein Teil will und ein Teil will nicht".
Meine beste Freundin in der Psychiatrie sagt, "du hast eine Familienbeziehung zum herzvollen Vater aufgebaut, unabhängig davon, ob ihr ein Paar seid oder nicht". Zum ersten Mal eine tragfähige Beziehung zu einem Mann, trotz (oder vielleicht gerade wegen) abhanden gekommener Paarbeziehung, das ist hier jetzt nicht der Punkt. Eine Familienbeziehung.
Die Frau meines Vaters sagt, "Frauen wie wir lernen die Liebe erst mit einem Kind".
Ich könnte jetzt nicht.
Mein Lehrtherapeut sagt, "ich kann nicht" heißt "ein Teil will und ein Teil will nicht".
Meine beste Freundin in der Psychiatrie sagt, "du hast eine Familienbeziehung zum herzvollen Vater aufgebaut, unabhängig davon, ob ihr ein Paar seid oder nicht". Zum ersten Mal eine tragfähige Beziehung zu einem Mann, trotz (oder vielleicht gerade wegen) abhanden gekommener Paarbeziehung, das ist hier jetzt nicht der Punkt. Eine Familienbeziehung.
Die Frau meines Vaters sagt, "Frauen wie wir lernen die Liebe erst mit einem Kind".
Ich dusche lange, knete verschiedene Pasten und Öle in meine Haare, Creme mich mit verschiedenen Cremen ein und denke nach.
Die Liebe lernen. Liebe kann ich.
Ich denke, Bindung lernen war mein Thema. Bindung und das Nahe in Beziehung. Das Kind hat mir den Abstand genommen. Jetzt betrifft es mich. Alles.
Das war ein riesiger Schreck.
Ist immer noch eine Aufgabe.
Ich lerne aktuell, wie Bindung und Nähe und Autonomie gleichzeitig funktionieren. Vom herrlichen Kind.
Die Liebe lernen. Liebe kann ich.
Ich denke, Bindung lernen war mein Thema. Bindung und das Nahe in Beziehung. Das Kind hat mir den Abstand genommen. Jetzt betrifft es mich. Alles.
Das war ein riesiger Schreck.
Ist immer noch eine Aufgabe.
Ich lerne aktuell, wie Bindung und Nähe und Autonomie gleichzeitig funktionieren. Vom herrlichen Kind.
Mit ihm. Wegen ihm. Ich muss. Und das ist gut. Kein Mann, keine Beziehung konnte mir das beibringen. Bisher. Verfremdet habe ich mich. Bin immer gegangen. Jetzt, mit meinem wunderbaren Jungen, ist weggehen nicht mehr im Repertoire. Also lerne ich. Wie gewohnt nicht besonders schnell. Wie gewohnt muss ich unglaublich viel üben. Macht aber nichts. Es ist ja jeden Tag auf der Agenda. Das üben der Nähe und Autonomie.
Ich denke über Paarbeziehung nach.
Rein theoretisch. Ich glaube, wenn ich in dieser Beziehung zum herrlichen Kind mit all der Liebe und all der Bezogenheit mich gefunden habe, in meiner Autonomie (und er sich in seiner), zumindest in Ansätzen, dann kann ich es zum ersten Mal im Leben wirklich versuchen. Das Ding mit der Paarbeziehung.
Dann bin ich so weit.
Ich wusste vorher nicht, wie das geht. Ich konnte da nicht hin kommen. In so eine Nähe und Gebundenheit. Als immer noch ich.
Seit Kurzem weiß ich, worum es geht. Ich bin noch ziemlich kopfunter und drunterunddrüber und überwältigt. Aber ich erkenne langsam wo ich anfange und jemand anderer aufhört bzw. wo jemand anderer anfängt und ich aufhöre.
Die Beiden in meinem Beziehungspodcast haben auch viel gearbeitet an sich und miteinander und das beruhigt mich sehr. Es ist Arbeit. Und es braucht Zeit.
Rein theoretisch. Ich glaube, wenn ich in dieser Beziehung zum herrlichen Kind mit all der Liebe und all der Bezogenheit mich gefunden habe, in meiner Autonomie (und er sich in seiner), zumindest in Ansätzen, dann kann ich es zum ersten Mal im Leben wirklich versuchen. Das Ding mit der Paarbeziehung.
Dann bin ich so weit.
Ich wusste vorher nicht, wie das geht. Ich konnte da nicht hin kommen. In so eine Nähe und Gebundenheit. Als immer noch ich.
Seit Kurzem weiß ich, worum es geht. Ich bin noch ziemlich kopfunter und drunterunddrüber und überwältigt. Aber ich erkenne langsam wo ich anfange und jemand anderer aufhört bzw. wo jemand anderer anfängt und ich aufhöre.
Die Beiden in meinem Beziehungspodcast haben auch viel gearbeitet an sich und miteinander und das beruhigt mich sehr. Es ist Arbeit. Und es braucht Zeit.
Ich trinke einen Kakao und hoffe, irgendwann ähnlich umfassend mit jemandem alles aufgreifen zu können, was es gibt in mir und ihm. Ohne prinzipiell-Nein, ohne grundsätzlich-Nicht und mit so viel Scham wie eben nötig und so viel Angst wie eben sein muss und aber vor allem Neugierde. Und Nähe.
Jetzt nicht.
Aber dann.
Jetzt nicht.
Aber dann.
Bis dahin habe ich den Raum für mich. Habe diese unbedingte, umfassende, überwältigende Elternliebe zu meinem herrlichen Kind. Die Familienbeziehung zum herzvollen Vater. Meine klugen Frauen um mich herum. Meinen Lehranalytiker.
Es ist eine unglaubliche Chance jetzt, wirklich etwas zu lernen. Besser zu werden in Bindung und Nähe. Vielleicht ist es nicht die erste, aber es scheint die erste zu sein, die ich für mich nutzen kann.
Ich antworte meinem Fräulein Ahorn, es ist besser heute. Der Hals und die Seele. Besser.
Dankbar bin ich, dass ich jetzt lerne und nicht weiter fuhrwerke. Dass ich jetzt im Nahen bleibe und nicht ins Nächste stürze. Vielleicht gibt es dann irgendwann wirklich eine Liebesbeziehung für mich.
Rein theoretisch ist das schon jetzt ein sehr schöner Gedanke.
Es ist eine unglaubliche Chance jetzt, wirklich etwas zu lernen. Besser zu werden in Bindung und Nähe. Vielleicht ist es nicht die erste, aber es scheint die erste zu sein, die ich für mich nutzen kann.
Ich antworte meinem Fräulein Ahorn, es ist besser heute. Der Hals und die Seele. Besser.
Dankbar bin ich, dass ich jetzt lerne und nicht weiter fuhrwerke. Dass ich jetzt im Nahen bleibe und nicht ins Nächste stürze. Vielleicht gibt es dann irgendwann wirklich eine Liebesbeziehung für mich.
Rein theoretisch ist das schon jetzt ein sehr schöner Gedanke.