Heute morgen ist es schlimmer

Heute morgen ist es schlimmer, ich kann kaum den Kaffee trinken, sprechen tut weh.
Der Arzt sagt "eitrige Angina, das macht 10 Tage Antibiotika", und sagt auch, ich muss mit Schmerzmitteln nicht zurückhaltend sein, wenn es sich so anfühlt wie es aussieht. Und das tut es.
Ich habe mein herrliches Kind ohne ein Schmerzmittel entbunden, aber kann aktuell nicht ohne essen.
Außerdem bin ich ansteckend und soll zu Hause bleiben.
Ich rufe meine Kollegen an. Es ist mir unangenehm. Meine erste Woche.
Das neue Team hat Verständnis.
Gut ist, dass ich noch nicht die volle Patienten Zahl erreicht habe. Mein Terminkalender ist schnell umorganisiert.

Heute bin ich alleine mit dem herrlichen Kind. Der Vater von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr eingeteilt.
Den Schmerzmitteln und der Kita sei Dank geht das. Notfalls hilft noch Feuerwehrmann Sam im Fernsehen.
Der Tag geht an mir vorbei.
Ich bin wackelig. Wattig im Kopf. Schlafe. Bereite das Essen vor. Schlafe noch ein bisschen.
Jetzt ist es 15.30 und ich werde das Kind abholen.
Einkaufen müsste ich noch. Ich versuche es. Dann unser Alltag.
Spielen, essen, baden, Bücher angucken, einschlafen.
Sehen, wie die Nacht wird.
Gestern Nacht war unverändert schlecht.
Er träumt viel. Ruft nach mir, ruft Nein, ruft Aua, dreht sich wie ein Uhrzeiger.
Letztes Jahr hat es knapp zwei Wochen gedauert. Das Verarbeiten der Veränderung.
Ich glaube, 4 Nächte haben wir schon.
Vielleicht passt es gar nicht so schlecht zusammen. Meine Mandeln und sein Prozess.
Und dann wird es wieder anders.

Ich vermisse, vermisse, vermisse meine Familie.
Nehme mir vor, mein herrliches Kind zu besuchen, wann immer er weit weg wohnt und krank wird.
Zumindest anbieten werde ich es.
Und auf jeden Fall Care Pakete schicken. Wie die schöne Godi. Ich freue mich seit gestern, seit sie es angekündigt hat, ein Pakerl zu bekommen.
Da denke ich oft, ich krieg die Tage alleine hin, läuft alles irgendwie auch alleine. Aber das stimmt nicht. Momentan. Wäre ich verloren alleine.
Die Kita ist da. Der herzvolle Vater auch. Und via Care Paket auch die Familie.
Das Team ist hinter mir.
Durch das Telefon ist mein Fräulein Ahorn da, meine Mama Komplizin, die Mama vom besten Freund des Kindes, andere Freundinnen.
Alleine ginge es nicht.
Alleine bin ich nicht.


Beliebte Posts aus diesem Blog

Klar kommen

In der Liebe bleiben

Das Leben einer Königin