Heute habe ich frei

Heute habe ich frei. Freizeitausgleich. Ab jetzt bekomme ich weniger Geld, dafür gibt es Tage, an denen ich nicht arbeite. So wie heute.
Es hat 30°C, keine Wolke am Himmel, ich sitze auf einer Bank vor dem Café-Laden, in dem ich im Winter manchmal mit dem herrlichen Kind Kuchen esse, die Kita liegt auf der anderen Seite des Platzes vor mir.  Dieses Viertel hier ist das schönste der ganzen Stadt. Finde ich.
Ich sitze hier einfach und mache nichts. Gucke mich ein bisschen um.
Jetzt gerade habe ich keine Aufgabe. Muss nichts. Bin für mich.
Und vermisse meinen Jungen.
Schön fühlt sich das an.
Ihn so lieb zu haben.
Im nächsten Moment aufstehen zu können und zum Spaß die letzten Meter zu laufen und ihn früher abzuholen heute. Weil ich Zeit habe und ihn vermisse.

Ich habe heute morgen sehr überlegt, ob ich ihn wirklich zur Kita bringen soll. Oder nicht. Stattdessen bei ihm sein. Mit ihm. Schwer gefallen ist es mir ihn hinzubringen. Ein schlechtes Gewissen hatte ich. Weil ich doch. Nicht arbeiten musste. Aber ich weiß, ich brauche die Pause. Nach einem Dienst. Auch so. Manchmal brauche ich eine Pause.
Ab jetzt habe ich das, ein bis zwei solche Tage pro Monat.
Zeit. Alleine.
Also war ich gleich morgens einkaufen.
Ich habe aufgeräumt. Die Wäsche gemacht. Schwarzbeerdatschi gebacken. Das Badezimmer geputzt.
Und dann, wie früher, ganz in Ruhe geduscht. Nur in der Unterhose Wurschtelkram gemacht in der Wohnung. Kaffee getrunken. Ein Folge einer neuen Serie geguckt. Eine Folge einer anderen Serie geguckt. Die Zeitung quer gelesen.
Die Haare zurecht gezupft, die Lippen rot angemalt.

Und jetzt sitze ich hier draußen, dachte ich könnte noch Fachliteratur lesen.
Aber.
Ich vermisse mein Kind.
Ich hole ihn heute früher.
Und wir essen Eis. Und sind zusammen. Schön ist das.
Diese Ruhe zu haben heute, mich zu spüren. Mich auf das herrliches Kind zu freuen.
Ihn so lieb zu haben.
Wieder ein gelungener Tag.
Schön.

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