Entscheidungen
Zum ersten Mal seit Langem habe ich einen Film angeguckt. Durchgeguckt. Trotz Müdigkeit. "Kindeswohl". Und jetzt kann ich nicht schlafen. Ich bin so betroffen.
Es geht um die richterliche Entscheidung für oder gegen eine lebensrettende Bluttransfusion für einen todkranken, fast 18-jährigen Zeugen Jehovas. Der diese ablehnt.
Es geht unter anderem um Situationen, in denen entschieden werden muss. Ohne dass es eine richtige Entscheidung gibt.
Wie oft gibt es das schon, das Richtige.
Ich entscheide ja auch andauernd.
Über Patienten.
Für das herrliche Kind.
Habe entschieden, dass der herzvolle Vater und ich auseinander ziehen sollten.
Habe ich mich für die Trennung entschieden?
Ich habe es ausgesprochen. Dass wir getrennt sind. Als wir es bereits waren.
Habe mich gegen ein Fortsetzen des Modus, gegen die Schieflage entschieden.
Getrennt haben wir uns in kleinen Schritten. Haben getrennt nebeneinander her gelebt. Trennen uns jetzt miteinander.
Ist das richtig? Diese Entscheidung.
Uns scheint das gut zu tun. Scheinbar. Besser so. Sind weniger erstarrt, weniger einbetoniert. Macht es das richtig?
Wird es eine erste Katastrophe sein für das herrliche Kind? Oder eben genau das nicht und vielmehr die Vorraussetzung für authentische Eltern. Für Eltern, die zwar nicht zusammen leben, aber zusammen halten können, auf Augenhöhe. Gemeinsam für das Kind.
Hätte ich mich entschieden einfach so weiter zu machen, einfach weiter dieses Leben mit dem herzvollen Vater genau so fortzusetzen, wäre das gelogen gewesen. Das macht die Trennung nicht richtig. Nur notwendig. Ich wollte nicht mehr. Nicht so. Wollte es wollen. Konnte es nicht wollen. Ausgehalten hätte ich es. Aber so war es nicht gemeint, ursprünglich. Es war nie als Arrangement gedacht. Konnte mich infolgedessen nur dagegen entscheiden. Also keine Entscheidung im Grunde. Eine Notwendigkeit, um Ich zu bleiben.
Gibt es also die richtigen, die falschen und die notwendigen Entscheidungen. Oder gibt es nur die Entscheidungen, die man wagt zu treffen und solche, die man vermeidet.
Ich habe nicht entschieden, alles zu geben um diese Ehe zu retten. Im Gegenteil.
War das falsch?
Ich wollte nicht, wollte nicht mehr die Frau sein des herzvollen Vaters. Ohne es zu wollen geht das nicht. Konnte nicht bleiben. Ohne es zu wollen.
Jetzt will ich alles geben, um Familie zu bleiben. Und es geht.
Man kann tun was man will, aber nicht wollen was man will. Sagt Schopenhauer.
Und dann kann man entscheiden. So oder so. Richtig oder falsch gibt es nicht. Nur richtig und falsch.
Schwer ist das. Dazu zu stehen. Zum Falschen in den eigenen Entscheidungen.
Mut braucht es. Es zu tragen. Was es mit sich bringt, wenn man entscheidet. Die Schuldgefühle, die Scham, die Zweifel und die Klarheit, das Wollen, die Hoffnung zu tragen, ohne diese wirbelnde Masse lebhafter Gegensätze zu vereinfachen.
Ich versuche es. Damit zu leben, dass es richtig ist und falsch.
Es geht um die richterliche Entscheidung für oder gegen eine lebensrettende Bluttransfusion für einen todkranken, fast 18-jährigen Zeugen Jehovas. Der diese ablehnt.
Es geht unter anderem um Situationen, in denen entschieden werden muss. Ohne dass es eine richtige Entscheidung gibt.
Wie oft gibt es das schon, das Richtige.
Ich entscheide ja auch andauernd.
Über Patienten.
Für das herrliche Kind.
Habe entschieden, dass der herzvolle Vater und ich auseinander ziehen sollten.
Habe ich mich für die Trennung entschieden?
Ich habe es ausgesprochen. Dass wir getrennt sind. Als wir es bereits waren.
Habe mich gegen ein Fortsetzen des Modus, gegen die Schieflage entschieden.
Getrennt haben wir uns in kleinen Schritten. Haben getrennt nebeneinander her gelebt. Trennen uns jetzt miteinander.
Ist das richtig? Diese Entscheidung.
Uns scheint das gut zu tun. Scheinbar. Besser so. Sind weniger erstarrt, weniger einbetoniert. Macht es das richtig?
Wird es eine erste Katastrophe sein für das herrliche Kind? Oder eben genau das nicht und vielmehr die Vorraussetzung für authentische Eltern. Für Eltern, die zwar nicht zusammen leben, aber zusammen halten können, auf Augenhöhe. Gemeinsam für das Kind.
Hätte ich mich entschieden einfach so weiter zu machen, einfach weiter dieses Leben mit dem herzvollen Vater genau so fortzusetzen, wäre das gelogen gewesen. Das macht die Trennung nicht richtig. Nur notwendig. Ich wollte nicht mehr. Nicht so. Wollte es wollen. Konnte es nicht wollen. Ausgehalten hätte ich es. Aber so war es nicht gemeint, ursprünglich. Es war nie als Arrangement gedacht. Konnte mich infolgedessen nur dagegen entscheiden. Also keine Entscheidung im Grunde. Eine Notwendigkeit, um Ich zu bleiben.
Gibt es also die richtigen, die falschen und die notwendigen Entscheidungen. Oder gibt es nur die Entscheidungen, die man wagt zu treffen und solche, die man vermeidet.
Ich habe nicht entschieden, alles zu geben um diese Ehe zu retten. Im Gegenteil.
War das falsch?
Ich wollte nicht, wollte nicht mehr die Frau sein des herzvollen Vaters. Ohne es zu wollen geht das nicht. Konnte nicht bleiben. Ohne es zu wollen.
Jetzt will ich alles geben, um Familie zu bleiben. Und es geht.
Man kann tun was man will, aber nicht wollen was man will. Sagt Schopenhauer.
Und dann kann man entscheiden. So oder so. Richtig oder falsch gibt es nicht. Nur richtig und falsch.
Schwer ist das. Dazu zu stehen. Zum Falschen in den eigenen Entscheidungen.
Mut braucht es. Es zu tragen. Was es mit sich bringt, wenn man entscheidet. Die Schuldgefühle, die Scham, die Zweifel und die Klarheit, das Wollen, die Hoffnung zu tragen, ohne diese wirbelnde Masse lebhafter Gegensätze zu vereinfachen.
Ich versuche es. Damit zu leben, dass es richtig ist und falsch.