Wir haben es nach Thüringen geschafft
Wir haben es nach Thüringen geschafft. Oder eigentlich Oberbayern. Oder an der Grenze. Ein Autobahn Hotel, direkt an der Autobahn. Auf der Homepage stand, Familienhotel direkt am Naturschutzgebiet Saalburg Ebersdorf. Was für mich klang wie Seebühl am Bühlsee. Gemütliches Hotel im Chalet Stil. Stand auf der Homepage. Naja. Fast.
Man hat die Autobahn Abfahrt noch nicht verlassen, steht man schon auf dem Parkplatz vor dem Haus. Vom Zimmer aus sehe ich sie nicht, die Autobahn, weil da ein großer Sendemast steht und viel struppige Hecke. Es gibt eine Rutsche und eine Schaukel, Familienhotel eben und einen räudigen Pool.
Das herrliche Kind liebt es. Das große Kind ist zufrieden. Das Zimmer hat 40qm, Eiche rustikal, großzügig vertäfelt, gediegen möbliert, zur Auflockerung ist das Sofa schreiend bunt bezogen, der Teppich ist wie er sein soll: türkis, mit frechen pinken Punkten und dick und absorbiert jedes Geräusch.
Es hat 28 °C, die Sonne scheint.
Die Terrasse hat Markisen mit Quasteln. Ich habe vergessen, wie das in Deutschland heißt. Fransen? Zotteln? Oder eh Quaste, ohne das "ln", das notwendig ist um dieses Wort aus dem Mund heraus zu nudeln, anstatt es auszusprechen.
Ich muss lachen, Quasteln kann ich nur und ausschließlich österreichisch sagen. Schaß mit Quasteln. Kann man googlen. Es heißt "grob abwertendes Urteil über Dinge, die den Eindruck erwecken wollen, mehr vorzustellen, als sie tatsächlich sind". Jawohl, das heißt es.
Abendessen ab 17 Uhr, das ist toll, das herrliche Kind hat genau 28 Minuten Mittagsschlaf gehalten und ist am Rande des Nervenzusammenbruchs vor Müdigkeit und Aufregung. Freundlicherweise kommt sein Essen zuerst, es heißt Mickey Mouse Teller, wie Anno dazumal. Dieser Kinderteller entspricht einer normalen Portion in der Großstadt, aus der wir kommen. Der herzvolle Vater und ich schwelgen in Erinnerungen, weil so und nicht anders sind auch wir aufgewachsen. Das Gemüse auf den Tellern leuchtet in satten Farben. Bio leuchtet scheinbar gar nicht, in unserer Großstadt in unserem Dunstkreis gibt es natürlich nur Bio. Bei diesen Karotten und Erbsen denkt man an Spongebob und Tschernobyl.
Das herrliche Kind ist Schnitzel mit Ketchup und Mayo, wir sind eben noch in Deutschland. Dann rollt es sich zusammen und wird kläglich, Flaschi, und Sekunden später ist er da, der Nervenzusammenbruch.
Ich bringe ihn ins Bett, 2 Stunden früher als sonst, Zähne ungeputzt, Ketchup im Gesicht, klebrige Händchen. Er gähnt beim Weinen. So viele Eindrücke. Alles so aufregend.
Und jetzt ist Feierabend.
Mein Abendessen esse ich jetzt hier im Bett, Zimmer abgedunkelt, Balkontür offen, die Autobahn rauscht und vibriert. Es ist egal. Ich bin froh.
Früher Feierabend. Erster Reisetag geschafft.
Diese Kleinwohnung von Hotelzimmer ist wunderbar scheußlich, süddeutsch, jetzt schon alles sehr vertraut.
Ich bin froh, froh, froh - Reisefroh, weil ich liebe es zu reisen - und froh, dass wir es ohne Katastrophe hierher geschafft zu haben. Fast 500 km. Niemand hat sich sehr übergeben, nur ein Mal kurz das herrliche Kind (und auch nur Wasser). Kaum Gequengel, alles friedlich.
Es schnaubt, mein wunderbares herrliches Kind. Wenn es noch ein bißchen tiefer schläft, putze ich es ab und schneide ihm die Fingernägel.
Und dann das Beste hoffen, nämlich dass einschlafen um 18.15 Uhr nicht bedeutet, um 4.15 munter zu sein.
Man hat die Autobahn Abfahrt noch nicht verlassen, steht man schon auf dem Parkplatz vor dem Haus. Vom Zimmer aus sehe ich sie nicht, die Autobahn, weil da ein großer Sendemast steht und viel struppige Hecke. Es gibt eine Rutsche und eine Schaukel, Familienhotel eben und einen räudigen Pool.
Das herrliche Kind liebt es. Das große Kind ist zufrieden. Das Zimmer hat 40qm, Eiche rustikal, großzügig vertäfelt, gediegen möbliert, zur Auflockerung ist das Sofa schreiend bunt bezogen, der Teppich ist wie er sein soll: türkis, mit frechen pinken Punkten und dick und absorbiert jedes Geräusch.
Es hat 28 °C, die Sonne scheint.
Die Terrasse hat Markisen mit Quasteln. Ich habe vergessen, wie das in Deutschland heißt. Fransen? Zotteln? Oder eh Quaste, ohne das "ln", das notwendig ist um dieses Wort aus dem Mund heraus zu nudeln, anstatt es auszusprechen.
Ich muss lachen, Quasteln kann ich nur und ausschließlich österreichisch sagen. Schaß mit Quasteln. Kann man googlen. Es heißt "grob abwertendes Urteil über Dinge, die den Eindruck erwecken wollen, mehr vorzustellen, als sie tatsächlich sind". Jawohl, das heißt es.
Abendessen ab 17 Uhr, das ist toll, das herrliche Kind hat genau 28 Minuten Mittagsschlaf gehalten und ist am Rande des Nervenzusammenbruchs vor Müdigkeit und Aufregung. Freundlicherweise kommt sein Essen zuerst, es heißt Mickey Mouse Teller, wie Anno dazumal. Dieser Kinderteller entspricht einer normalen Portion in der Großstadt, aus der wir kommen. Der herzvolle Vater und ich schwelgen in Erinnerungen, weil so und nicht anders sind auch wir aufgewachsen. Das Gemüse auf den Tellern leuchtet in satten Farben. Bio leuchtet scheinbar gar nicht, in unserer Großstadt in unserem Dunstkreis gibt es natürlich nur Bio. Bei diesen Karotten und Erbsen denkt man an Spongebob und Tschernobyl.
Das herrliche Kind ist Schnitzel mit Ketchup und Mayo, wir sind eben noch in Deutschland. Dann rollt es sich zusammen und wird kläglich, Flaschi, und Sekunden später ist er da, der Nervenzusammenbruch.
Ich bringe ihn ins Bett, 2 Stunden früher als sonst, Zähne ungeputzt, Ketchup im Gesicht, klebrige Händchen. Er gähnt beim Weinen. So viele Eindrücke. Alles so aufregend.
Und jetzt ist Feierabend.
Mein Abendessen esse ich jetzt hier im Bett, Zimmer abgedunkelt, Balkontür offen, die Autobahn rauscht und vibriert. Es ist egal. Ich bin froh.
Früher Feierabend. Erster Reisetag geschafft.
Diese Kleinwohnung von Hotelzimmer ist wunderbar scheußlich, süddeutsch, jetzt schon alles sehr vertraut.
Ich bin froh, froh, froh - Reisefroh, weil ich liebe es zu reisen - und froh, dass wir es ohne Katastrophe hierher geschafft zu haben. Fast 500 km. Niemand hat sich sehr übergeben, nur ein Mal kurz das herrliche Kind (und auch nur Wasser). Kaum Gequengel, alles friedlich.
Es schnaubt, mein wunderbares herrliches Kind. Wenn es noch ein bißchen tiefer schläft, putze ich es ab und schneide ihm die Fingernägel.
Und dann das Beste hoffen, nämlich dass einschlafen um 18.15 Uhr nicht bedeutet, um 4.15 munter zu sein.