Heute war die Geburtstagsfeier

Heute war die Geburtstagsfeier vom besten Freund des herrlichen Kindes. Eine deutsch-israelische Geburtstagsfeier. Unglaublich viel zu essen, unglaublich gutes Essen. Ein lautes, chaotisches Fest, essen und trinken, durcheinander reden, Kindergewusel. Ein bißchen wie Zuhause in Österreich.
Schön war's. Herzlich. Unkompliziert.
Die Mama vom besten Freund weiß Bescheid. Über uns.
Wie das klingt. Meine Güte, als ob. Das etwas so Exotisches wäre. Dass man getrennt ist. Wir getrennt sind.
Sie weiß Bescheid, kennt die Tagesschwankungen, die aktuellen Ängste. Hat sich mit mir über die Wohnung gefreut. Ich nehme an, auch der Papa vom besten Freund weiß Bescheid. Er und der herzvolle Vater freunden sich auch gerade an. Unsere ersten gemeinsamen Freunde, die keiner mitgebracht hat, die also gar nicht in Versuchung geraten oder in die Not, sich einem Lager zugehörig fühlen zu müssen, Scheidungsfreunde zu werden.
Abgesehen davon, dass es derzeit keine Lager gibt. Nicht im Außen.
Es ist gut, hingehen zu können zu einer Feier, zu gemeinsamen Freunden und nicht so tun zu müssen als ob. Sondern einfach zu sein. Getrennte Eltern, die miteinander sein können. Nur so kennt mich die Mama vom besten Freund, die Liebe.

Gemeinsam, getrennt, gut miteinander. Das neue Label.
Auch die Formel, die wir beschwören.
Unser Ziel.
Ist uns gelungen letztens.
Und nach und nach sind wir das, selbstverständlich, bei immer mehr anderen Menschen. Familie, Freunden von mir, diesen gemeinsamen Freunden.
Ich erzähle es. Diesen Anderen. Der herzvolle Vater spricht darüber noch nicht. Aber er übt. Quasi. Indem er dabei ist. Übt das Dazu-Stehen. Das So-Sein.
Und heute hat er sich wohl gefühlt.

"Unsere Situation." Die Trennung. Es ist aber auch sperrig. Auch ich muss immer wieder einen kleinen Anlauf nehmen innerlich. Um es zu sagen. Wie es ist. Getrennt. Aber. Trotzdem gemeinsam, meistens. Irgendwie.
Wie gemeinsam die offiziell Nicht-Getrennten sind, wird ja nie Thema.
Lose Fäden. Auch hier.
Wie sich erklären. Was erklären. Überhaupt erklären oder nicht.
Innere Arbeit. Und gemeinsame Arbeit, für später.

Momentan bin ich erleichtert, dass wir das können. So zusammen sein können. Es macht mich irgendwie froh. Trotz allem.
Auch wenn im Hintergrund noch mehr Faden-Enden lose werden, halbe Gedanken, halbe Gefühle.
Die beginnen mit hätten-wir-nur und warum-haben-wir-nicht.
Und nie-können-wir.
Und wie-wir-immer.
Innere Arbeit.
Für später.

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