Heute fange ich an

Heute fange ich an. Mit dem Suchen. Mit der intensiven Wohnungssuche.
Mit den intensiven Verhandlungen mit der Bank.
Neurologie-Arztbriefe abschließen.
Lernen und vorbereiten für die Rückkehr in die Psychiatrie.
Ich bin wieder in Habt Acht Position. Angespannt. Nervös.
Reiße mich unentwegt zusammen, weil an allen diesen Fronten eine gelassene, kontrollierte, organisierte Erwachsene notwendig ist. Wenn nur.
So jemand hier wäre.
Ich brauche hier einen Erwachsenen.

Beim Wäschefalten lasse ich eine Netflix Serie über ein bayrisches Dorf in den letzten Tagen des II. Weltkriegs laufen. Die Männer erschießen sich in letzter Sekunde gegenseitig.
Brüllen ihre großen Visionen dabei. Und machen noch schnell so viel wie möglich kaputt.
Die Frauen versuchen etwas zu Essen bereit zu stellen und kümmern sich um die Kinder, um die Verletzten.
Das ist natürlich nicht besonders vielschichtig dargestellt.
Trotzdem denke ich, dass frau sich tendenziell von den großen Visionen verabschiedet, sobald Kinder versorgt werden müssen.
Ist das gut oder schlecht?
Nur schlecht scheint es nicht zu sein.
Denke ich momentan.
Heiner Lauterbach ist der deutsche Graf, rechtzeitig dessertiert. Guckt betroffen.
Lässt sich ein Butterbrot schmieren von der Haushälterin. Und ein Bad einlassen.
Ich bin ein bißchen wütend auf ihn beim Wäsche verräumen.
Seine Frau hat sich kurz vorher für ihn erschießen lassen.
Auf sie bin ich auch ein bißchen wütend.
Besser auf die beiden wütend sein.
Dort hinein die Wut projizieren. In den Laptop.

Und hier. Wäsche machen. Gelassen bleiben, organisiert sein.
Ich möchte auch keine großen Visionen momentan.
Keine großen Ideen.
Einfach nichts kaputt machen, nicht alles unnötig erschweren.
Normal soll es sein.
Leicht an den guten Tagen.
Und kleine Visionen an den richtig guten Tagen.






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