Um 4 Uhr morgens
Um 4 Uhr morgens hat sich die Katze hinter die Jalousien gezwängt, die schwarz-weiße Katze. Die eine von beiden, die auch noch immer in die Wohnung pinkelt. Ich mag sie weniger als die getigerte Katze und das ist nicht nett von mir. Es liegt daran, dass sie den Teppich kaputt gepinkelt hat. Wir werden ihn weg schmeißen, wenn wir ausziehen. Auch das Sofa. Kommt weg. Ich möchte die Katzen nicht nehmen. Deshalb. Keine Energie, sie stubenrein zu erziehen, was auch immer der Grund ist für dieses Protest Pinkeln. Ich habe zu wenig Zeit und zu wenig Energie, diese Katze so gut erziehen wie ihre Schwester. Diese schwarz-weiße Katze macht deutlich, dass ich nicht nett bin, weil ich keine Kapazitäten mehr habe. Macht es mir deutlich. Dafür mag ich sie auch weniger.
Heute Morgen um 4 Uhr war sie am offenen Fenster und hat in den Hinterhof gemaunzt. Und ich war einmal mehr wach deswegen und ungeduldig. Habe sie unsanft geschnappt, aus dem Schlafzimmer befördert. Gehört, dass es aus dem Hof zurück maunzt. Ich habe gedacht, gut dass wir sie heute zum Kastrieren bringen. Hier wird sich unterhalten. Das ist laut. Ich werde davon wach. Extra frei genommen habe ich mir dafür, für die Tierklinik. Ich bin zurück ins Bett gekrochen und habe das herrliche Kind, das im Halbschlaf "Mama Arm" gefordert hat, in den Arm genommen. An ihm geschnuppert. Ihm heimlich ein paar Küsse gegeben. Und dann weiter gedöst. Unruhig. Mit einem halben Gedanken im Kopf.
Das Kind hat zum ersten Mal in seinem Leben bis 8.15 Uhr geschlafen. Ich war wach, habe ihn nicht gestört, ihn weiter im Arm gehalten. Bis 9 Uhr muss er in der Kita sein. Ich habe entschieden, ihn notfalls gar nicht zu bringen, aber das Schlafwunder nicht zu stören. Ausschlafwunder. Habe ihn angesehen, ihn sehr lieb gehabt. Der halbe Gedanke im Kopf, nur ein Bindestrich zwischen zwei Gedanken, als hätte ich etwas vergessen. Dann aufstehen, Kaffee trinken, das morgendliche Begutachten vom Fuhrpark im Flur mit dem herrlichen Kind auf dem Arm. Auf die Uhr schielen. Knapp ist es zeitlich. Absprechen, wie wir es machen wollen mit den Katzen. Erzählen, dass eine um 4 Uhr am Fenster war, mit einer anderen im Hof kommuniziert hat. Und dann ist es uns gleichzeitig klar geworden, dass es keine Hofkatze gibt. Und hier in der Wohnung nur die Schwarz-weiße um uns herum streicht. Unsere getigerte Katze ist heute Nacht abgehauen. OP Termin ist in 90 Minuten. Das herrliche Kind ist noch in der vollen Nachtwindel, halb nackt. Ich auch noch nicht salonfähig. Wir haben verschlafen, ein Wunder, trotzdem verschlafen. Wir müssen jetzt zügig all die Minderjährigen unter Kontrolle bringen. Der herzvolle Vater, der Katzenvatti, sucht die Katze. Ich renne zur Kita. Das herrliche Kind frühstückt Pringles auf meinem Arm. Ich habe weder die Zähne geputzt, noch das Gesicht gewaschen, lange Hose über den Pyjama gezogen, wir schaffen es um 8.59. Als ich zurück komme, ist die Katze da. War im Garten des Nachbarn. Gut. Dann beide Katzenweiber in den Transport Korb zwängen, sie sind so wendig und geschickt, wir jagen sie 10 Minuten durch die Wohnung, sind alle 4 außer Atem. Auto holen vom Car-Sharing. Ich muss fahren, nur ich kann fahren. Die Tierklinik ist ein skurriler Ort, gemütlich, herzlich, schrullig, wie von Astrid Lindgren erfunden. Ich möchte mich auch gleich sterilisieren lassen. Sage ich. Ein Scherz. Nicht nur. Um 16 Uhr abholbereit sein. Kann auch 17 Uhr sein. Ab 16 Uhr nichts mehr vorhaben bitte. Ich werde sie holen müssen, nur ich kann fahren. Es ist eine Bauch-OP, mit Fahrrad und Anhänger wäre es ruckelig. Ich muss es bezahlen,nur ich kann es bezahlen. Ich muss also dem Lehranalytiker absagen. Wieder. Ich habe das Gefühl von alles-irgendwie-geschafft heute, trotzdem. Manchmal bin ich offenbar schon so sehr Lokomotive, dass mir das Rauchen und Fauchen nicht mehr auffällt. Mein Tag wird verändert, ich organisiere, bezahle, bin abrufbereit. Habe nichts Eigenes vor. Bin ich also doch Lokomotive.
Wenn es hier beim Schreiben auch darum geht, um den Boden unter meinen Füßen zu schreiben, ist die wichtige Erkenntnis heute, dass ich mit der eigenen Wohnung eine eigene Organisation brauche, die mich berücksichtigt. Meine Termine. Wenn es nicht anders geht, ohne die Katzen.
Außerdem wichtig festzuhalten heute: das herrliche Kind hat bis 8.15 Uhr geschlafen, hätte vielleicht bis 8.30 Uhr geschlafen. Das bedeutet, er kann das. Er ist rein körperlich dazu in der Lage. Irgendwann werde ich hoffentlich auf dem Küchenbalkon unter dem Rauschebaum in meiner Hinterhof Hexenhaus Wohnung einen Kaffee trinken und halben Gedanken nachhängen, während mein wunderbarer Junge sich ausschläft. Bitte. Bitte das so. Ich wünsche es mir so sehr.
Heute Morgen um 4 Uhr war sie am offenen Fenster und hat in den Hinterhof gemaunzt. Und ich war einmal mehr wach deswegen und ungeduldig. Habe sie unsanft geschnappt, aus dem Schlafzimmer befördert. Gehört, dass es aus dem Hof zurück maunzt. Ich habe gedacht, gut dass wir sie heute zum Kastrieren bringen. Hier wird sich unterhalten. Das ist laut. Ich werde davon wach. Extra frei genommen habe ich mir dafür, für die Tierklinik. Ich bin zurück ins Bett gekrochen und habe das herrliche Kind, das im Halbschlaf "Mama Arm" gefordert hat, in den Arm genommen. An ihm geschnuppert. Ihm heimlich ein paar Küsse gegeben. Und dann weiter gedöst. Unruhig. Mit einem halben Gedanken im Kopf.
Das Kind hat zum ersten Mal in seinem Leben bis 8.15 Uhr geschlafen. Ich war wach, habe ihn nicht gestört, ihn weiter im Arm gehalten. Bis 9 Uhr muss er in der Kita sein. Ich habe entschieden, ihn notfalls gar nicht zu bringen, aber das Schlafwunder nicht zu stören. Ausschlafwunder. Habe ihn angesehen, ihn sehr lieb gehabt. Der halbe Gedanke im Kopf, nur ein Bindestrich zwischen zwei Gedanken, als hätte ich etwas vergessen. Dann aufstehen, Kaffee trinken, das morgendliche Begutachten vom Fuhrpark im Flur mit dem herrlichen Kind auf dem Arm. Auf die Uhr schielen. Knapp ist es zeitlich. Absprechen, wie wir es machen wollen mit den Katzen. Erzählen, dass eine um 4 Uhr am Fenster war, mit einer anderen im Hof kommuniziert hat. Und dann ist es uns gleichzeitig klar geworden, dass es keine Hofkatze gibt. Und hier in der Wohnung nur die Schwarz-weiße um uns herum streicht. Unsere getigerte Katze ist heute Nacht abgehauen. OP Termin ist in 90 Minuten. Das herrliche Kind ist noch in der vollen Nachtwindel, halb nackt. Ich auch noch nicht salonfähig. Wir haben verschlafen, ein Wunder, trotzdem verschlafen. Wir müssen jetzt zügig all die Minderjährigen unter Kontrolle bringen. Der herzvolle Vater, der Katzenvatti, sucht die Katze. Ich renne zur Kita. Das herrliche Kind frühstückt Pringles auf meinem Arm. Ich habe weder die Zähne geputzt, noch das Gesicht gewaschen, lange Hose über den Pyjama gezogen, wir schaffen es um 8.59. Als ich zurück komme, ist die Katze da. War im Garten des Nachbarn. Gut. Dann beide Katzenweiber in den Transport Korb zwängen, sie sind so wendig und geschickt, wir jagen sie 10 Minuten durch die Wohnung, sind alle 4 außer Atem. Auto holen vom Car-Sharing. Ich muss fahren, nur ich kann fahren. Die Tierklinik ist ein skurriler Ort, gemütlich, herzlich, schrullig, wie von Astrid Lindgren erfunden. Ich möchte mich auch gleich sterilisieren lassen. Sage ich. Ein Scherz. Nicht nur. Um 16 Uhr abholbereit sein. Kann auch 17 Uhr sein. Ab 16 Uhr nichts mehr vorhaben bitte. Ich werde sie holen müssen, nur ich kann fahren. Es ist eine Bauch-OP, mit Fahrrad und Anhänger wäre es ruckelig. Ich muss es bezahlen,nur ich kann es bezahlen. Ich muss also dem Lehranalytiker absagen. Wieder. Ich habe das Gefühl von alles-irgendwie-geschafft heute, trotzdem. Manchmal bin ich offenbar schon so sehr Lokomotive, dass mir das Rauchen und Fauchen nicht mehr auffällt. Mein Tag wird verändert, ich organisiere, bezahle, bin abrufbereit. Habe nichts Eigenes vor. Bin ich also doch Lokomotive.
Wenn es hier beim Schreiben auch darum geht, um den Boden unter meinen Füßen zu schreiben, ist die wichtige Erkenntnis heute, dass ich mit der eigenen Wohnung eine eigene Organisation brauche, die mich berücksichtigt. Meine Termine. Wenn es nicht anders geht, ohne die Katzen.
Außerdem wichtig festzuhalten heute: das herrliche Kind hat bis 8.15 Uhr geschlafen, hätte vielleicht bis 8.30 Uhr geschlafen. Das bedeutet, er kann das. Er ist rein körperlich dazu in der Lage. Irgendwann werde ich hoffentlich auf dem Küchenbalkon unter dem Rauschebaum in meiner Hinterhof Hexenhaus Wohnung einen Kaffee trinken und halben Gedanken nachhängen, während mein wunderbarer Junge sich ausschläft. Bitte. Bitte das so. Ich wünsche es mir so sehr.