In drei Wochen findet der Familienurlaub statt
In drei Wochen findet der Familienurlaub statt. Alle meine Geschwister mit all ihren Kindern. Und wir. Und, wie ich nun weiß, der große Sohn vom herzvollen Vater. Das ist eine Menge. In absoluten Zahlen, wir sind viele. Und eine Menge Themen, Konfliktpotential. Es ist mir eigentlich zu viel. Zu viel, um alles zu überblicken. Sowieso. Jetzt im Speziellen. Ich möchte das eigentlich nicht. Ich holpere damit in mir herum. Schlaflose Nacht. Beklemmung heute.
Die Entscheidung dazu war kurzfristig, irgendwie an mir vorbei, die Organisation hektisch und die Kommunikation unvollständig - ein weiteres fatales Immer-das-Selbe. Mit das Fatalste. Und wir sind keine gute Mischung. Gar keine Mischung eigentlich. Es mischt sich nicht, ich kriege die Verbindung nicht. Das ist der bitterste Teil unserer Geschichte. Das mißglückte Patchwork. Der herzvolle Vater ist eine Front, die Mutter vom großen Sohn und die Herkunftsfamilie vom herzvollen Vater sind eine andere Front, ich bin auf verlorenem Posten. Das große Kind frei schwebend dazwischen. Ich ertrage es schlecht. Habe mich daran abgearbeitet. Kann das so nicht leben, kann das so nicht wirklich nachvollziehen, schon gar nicht dahinter stehen. Ich verstehe das System nicht. Es ist mir fremd, Beziehungen in einem solchen Zustand zu lassen. Es ist ein Minenfeld. Mit so viel Unausgesprochenem. So viel Wut, Traurigkeit, unerfüllten Erwartungen, frei liegenden Bedürfnissen. Es ist ein scharfkantiger Fremdkörper geblieben in unserer Beziehung, diese Fronten, die unlösbaren Konflikte, die merkwürdig unvollständige Kommunikation.
Das große Kind kommt zu uns, geht wieder. Ich scheitere jedes Mal daran, eine Verbindung herzustellen. Das große Kind in schweren Loyalitätskonflikten, ich irritiert von der Herangehensweise der Eltern des großen Kindes, wie dieses Eltern-Sein aneinander vorbei organisiert ist. Es ist anstrengend. Verstörend. Es kann nicht funktionieren.
Zu Beginn war ich motiviert, wollte eine gute Stiefmutter sein. Bonusmutter, sagt die einschlägige Literatur. Keine Chance. Die Vereinbarungen waren unklar, flottierend, keine Möglichkeit sich auf einen Rhythmus einzustellen. Ich habe um Struktur gebeten. Struktur eingefordert. Um einen Platz zu finden, eine Routine, Sicherheit im Leben mit und Leben ohne das große Kind. Keine Chance. Dann habe ich mich verschlossen, es abgekapselt, ausgeblendet. Mich zurück gezogen. Unschöne Vorfälle. Zerschlagenes Porzellan. Mißtrauen auf allen Seiten. Entäuschungen. Die Fronten verhärtet. Und so wurschteln wir auch hier. Es kostet Kraft und Leichtigkeit. Ich bin eine katastrophale Stiefmutter. Das Wort Bonus hat hier nichts verloren, es gut machen habe ich nicht geschafft. Ich möchte es nicht schlimmer machen. Ich möchte es gar nicht mehr machen. Aber. Jetzt, in diesem Sommer ist es eben noch so. Dass es gemacht wird und die Wahl die ich habe, ist es nicht schlimmer zu machen. Team Drittbeste Lösung. Auch hier. Eher Drittbeste Lösung, Team ja eben leider nicht. Aber es gibt ein richtiges Verhalten. Die Kinder im Blick haben. Das tue ich. Fühle mich dabei unwohl und schutzlos, insgesamt fühlt sich jedes Engagement sinnlos an, weil die Überschrift "es kann nicht funktionieren" ist. Vielleicht darf es nicht funktionieren, wegen der Loyalität, den alten Wunden, den neuen Wunden. Ich überblicke es nicht. Also bleibt nur das richtige Verhalten, auch wenn es gefühlt nirgendwo hin führt. Die Kinder im Blick haben. Das missglückte Patchwork ist das Fremde im Ehealltag. Etwas, das ich mir durch nichts vertraut und nahe machen konnte. Der Kontakt zum großen Kind gelingt kaum. Das Bemühen. Kommt nicht an. Auf halber Strecke hängt es, hakt es, verheddert es sich in den Konflikten und Abneigungen zwischen den Erwachsenen. Der Murks wird weder dem Kind noch mir gerecht, wir sehen uns gar nicht in diesem Wust. Am Wust entlang gestalten sich die gemeinsamen Tage, keine Minute ist davon unberührt. Es bleibt ein blindes herum Tappen im Unwohlsein. Verfahren. Es kann nicht funktionieren.
Es soll ein Familienurlaub sein. Familie, der eigene Stall, daheim in Österreich, das Vertraute. Auch innerhalb meiner Familie kracht es und schleift es, aber auf vertraute Art und Weise. Mehr oder weniger vertraut. Wie es jetzt wird, kann ich mir gar nicht vorstellen. Das große Kind weiß nicht, dass wir getrennt sind. Es ist zu früh, es zu sagen, die Wohnsituation zumindest wollen wir vorher klar haben. Das wird also kein Thema sein. Unvollständige Kommunikation. Ich füge mich. Noch ein Mal. Fühle mich merkwürdig damit. Aber. Die Alternative wäre, dass das große Kind keine Ferien hat. Dann besser so. Besser für das Kind. Die Kinder im Blick haben. Berge, ein See, Streichelzoo, Familienhotel. Die eigenen Befindlichkeiten hinten einreihen. Hinter dem Berg. Noch ein Mal. Ein Mal mehr. Es kommt nicht darauf an. Vielleicht gelingt es ja, Team Drittbeste Lösung zu sein. Wenn schon nicht Bonus und nicht Patch. Wenn mir von vornherein klar ist, nur noch ein Mal. Und Halbgeschwister bleiben die Kinder ja, über uns hinaus. Blick auf die Kinder. Ausprobieren. Notfalls besser Scheitern. Auch hier.
Die Entscheidung dazu war kurzfristig, irgendwie an mir vorbei, die Organisation hektisch und die Kommunikation unvollständig - ein weiteres fatales Immer-das-Selbe. Mit das Fatalste. Und wir sind keine gute Mischung. Gar keine Mischung eigentlich. Es mischt sich nicht, ich kriege die Verbindung nicht. Das ist der bitterste Teil unserer Geschichte. Das mißglückte Patchwork. Der herzvolle Vater ist eine Front, die Mutter vom großen Sohn und die Herkunftsfamilie vom herzvollen Vater sind eine andere Front, ich bin auf verlorenem Posten. Das große Kind frei schwebend dazwischen. Ich ertrage es schlecht. Habe mich daran abgearbeitet. Kann das so nicht leben, kann das so nicht wirklich nachvollziehen, schon gar nicht dahinter stehen. Ich verstehe das System nicht. Es ist mir fremd, Beziehungen in einem solchen Zustand zu lassen. Es ist ein Minenfeld. Mit so viel Unausgesprochenem. So viel Wut, Traurigkeit, unerfüllten Erwartungen, frei liegenden Bedürfnissen. Es ist ein scharfkantiger Fremdkörper geblieben in unserer Beziehung, diese Fronten, die unlösbaren Konflikte, die merkwürdig unvollständige Kommunikation.
Das große Kind kommt zu uns, geht wieder. Ich scheitere jedes Mal daran, eine Verbindung herzustellen. Das große Kind in schweren Loyalitätskonflikten, ich irritiert von der Herangehensweise der Eltern des großen Kindes, wie dieses Eltern-Sein aneinander vorbei organisiert ist. Es ist anstrengend. Verstörend. Es kann nicht funktionieren.
Zu Beginn war ich motiviert, wollte eine gute Stiefmutter sein. Bonusmutter, sagt die einschlägige Literatur. Keine Chance. Die Vereinbarungen waren unklar, flottierend, keine Möglichkeit sich auf einen Rhythmus einzustellen. Ich habe um Struktur gebeten. Struktur eingefordert. Um einen Platz zu finden, eine Routine, Sicherheit im Leben mit und Leben ohne das große Kind. Keine Chance. Dann habe ich mich verschlossen, es abgekapselt, ausgeblendet. Mich zurück gezogen. Unschöne Vorfälle. Zerschlagenes Porzellan. Mißtrauen auf allen Seiten. Entäuschungen. Die Fronten verhärtet. Und so wurschteln wir auch hier. Es kostet Kraft und Leichtigkeit. Ich bin eine katastrophale Stiefmutter. Das Wort Bonus hat hier nichts verloren, es gut machen habe ich nicht geschafft. Ich möchte es nicht schlimmer machen. Ich möchte es gar nicht mehr machen. Aber. Jetzt, in diesem Sommer ist es eben noch so. Dass es gemacht wird und die Wahl die ich habe, ist es nicht schlimmer zu machen. Team Drittbeste Lösung. Auch hier. Eher Drittbeste Lösung, Team ja eben leider nicht. Aber es gibt ein richtiges Verhalten. Die Kinder im Blick haben. Das tue ich. Fühle mich dabei unwohl und schutzlos, insgesamt fühlt sich jedes Engagement sinnlos an, weil die Überschrift "es kann nicht funktionieren" ist. Vielleicht darf es nicht funktionieren, wegen der Loyalität, den alten Wunden, den neuen Wunden. Ich überblicke es nicht. Also bleibt nur das richtige Verhalten, auch wenn es gefühlt nirgendwo hin führt. Die Kinder im Blick haben. Das missglückte Patchwork ist das Fremde im Ehealltag. Etwas, das ich mir durch nichts vertraut und nahe machen konnte. Der Kontakt zum großen Kind gelingt kaum. Das Bemühen. Kommt nicht an. Auf halber Strecke hängt es, hakt es, verheddert es sich in den Konflikten und Abneigungen zwischen den Erwachsenen. Der Murks wird weder dem Kind noch mir gerecht, wir sehen uns gar nicht in diesem Wust. Am Wust entlang gestalten sich die gemeinsamen Tage, keine Minute ist davon unberührt. Es bleibt ein blindes herum Tappen im Unwohlsein. Verfahren. Es kann nicht funktionieren.
Es soll ein Familienurlaub sein. Familie, der eigene Stall, daheim in Österreich, das Vertraute. Auch innerhalb meiner Familie kracht es und schleift es, aber auf vertraute Art und Weise. Mehr oder weniger vertraut. Wie es jetzt wird, kann ich mir gar nicht vorstellen. Das große Kind weiß nicht, dass wir getrennt sind. Es ist zu früh, es zu sagen, die Wohnsituation zumindest wollen wir vorher klar haben. Das wird also kein Thema sein. Unvollständige Kommunikation. Ich füge mich. Noch ein Mal. Fühle mich merkwürdig damit. Aber. Die Alternative wäre, dass das große Kind keine Ferien hat. Dann besser so. Besser für das Kind. Die Kinder im Blick haben. Berge, ein See, Streichelzoo, Familienhotel. Die eigenen Befindlichkeiten hinten einreihen. Hinter dem Berg. Noch ein Mal. Ein Mal mehr. Es kommt nicht darauf an. Vielleicht gelingt es ja, Team Drittbeste Lösung zu sein. Wenn schon nicht Bonus und nicht Patch. Wenn mir von vornherein klar ist, nur noch ein Mal. Und Halbgeschwister bleiben die Kinder ja, über uns hinaus. Blick auf die Kinder. Ausprobieren. Notfalls besser Scheitern. Auch hier.