Ein Morgen ohne Tränen

Ein Morgen ohne Tränen. Wir haben den Dreh raus, das herrliche Kind und ich. Wie das gehen könnte morgens ohne schlimmsten Babykummer in der Kita anzukommen. Wir gucken uns an der Kreuzung die Autos an bis sein bester Freund auf der Welt mit dem Bus da ist. Das herrliche Kind hat einen besten Freund. Sie sind zusammen in einer Gruppe, haben ihre eigene Sprache, ihre eigenen Spiele, sind immer zusammen; der beste Freund und seine Mama gehören jetzt zu uns. Wie die Kita. Was täte ich ohne. Vor einem Jahr waren wir noch ohne.
Vor einem Jahr waren wir ohne diese Menschen, dieses Netz war nicht einmal vorstellbar. Nur wir. Nur das herrliche Kind und ich, und sein vollherziger Vater nach Kräften. Seine Kräfte beansprucht an vielen Fronten, weil alles gleichzeitig passiert ist, die väterliche Herkunftsfamilie zersplittert, das große Kind vom Vater frei schwebend im Konflikt zwischen Kindsmutter und Vater, Ausbildung zu Ende bringen, finanziell alles eng, knapp, immer zu knapp und immer ist noch was obendrauf passiert. In mir ist gleichzeitig die Antarktis passiert, aber dazu später. Da kann man dann auch nach Kräften kämpfen, sich einsetzen, sich abarbeiten für die gemeinsame Idee und trotzdem in der Schlacht nebenan alleine bleiben, weil es die Schlacht nebenan ist. Beide. Wir haben gekämpft und gewurschtelt. Und immer noch etwas gleichzeitig bewältigt. Jeder für sich. Jeder mit sich. Beide ohne einander. Und weil gestern vor 3 Jahren alles so schnell ging, hatten wir weder ein Netz, noch eine Basis. Nur die gemeinsame Idee und das herrliche Kind. Auch keine gemeinsame Sprache, letztlich gar keine Sprache für das, was jeder mit sich auszutragen hatte; schon gar nicht um sich verständlich zu machen.
Und so ist es Heute geworden. Heute sind wir also Noch-Ehe-Partner. Team. Nicht mehr Paar. Familie. Nicht mehr Paar. Gemeinsame Idee um das herrliche Kind herum. Und fest entschlossen, auch füreinander Familie zu bleiben. Ratlos sind wir manchmal, traurig. Und fest entschlossen, das Gute zu behalten. Die Loyalität, die Freundschaft, die Idee vom guten Leben, zumindest um das herrliche Kind herum. Diesen Faden darf ich nicht verlieren. Das ist der Faden mit den 2 losen Enden; was ist passiert und wie machen wir weiter? Wie könnte das gehen, dass auch wir, die Eltern, ohne Tränen ankommen in unseren Tagen? Beide, jeder in seinem Tag. Beide wieder gut ankommen. Wie kann das gehen?

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