Die Angst
Die Angst ist zwar postpartal gekommen, quasi mit dem Baby, aber ich beobachte momentan, dass das herrliche Kind sie kaum noch triggert. Eigentlich gar nicht mehr. Wenn ich jetzt fahrig werde, unruhig, schnell nach Hause muss, wenn jetzt das Adrenalin kreist, dann im Wesentlichen aus 2 Gründen:
1. weil ich zu intensiv mit dem Fatalen in der Beziehung zum herzvollen Vater in Kontakt komme;
2. weil ich zwischen Kind und Job zu straff aufgespannt bin, es zeitlich oder inhaltlich nicht hinkriege Ärztin zu sein und Mama oder zu wenig schlafe.
Das ganze Wochenende waren wir zu dritt unterwegs und jetzt habe ich Herzklopfen, Unruhe, Anspannung. Nicht weil wir uns streiten, das tun wir nicht, sondern weil es immer und immer wieder das selbe Fatale, Verzerrte ist, weil ich immer und immer wieder das ganze gottverdammte Ehe-Tandem alleine vorwärts bringe, alleine lenke. Kind, Katzen, Kladderadatsch hinten dran. Es ist so behäbig, so anstrengend, so zum Verrückt-werden, dass ich verrückt werde. Es nimmt mir die Leichtigkeit und die Feinheit der Linien, das Wuchten und Hieven.
Das Finanzielle, das Organisatorische. Das Kind von morgens bis abends, vom wickeln, Zähne putzen, eincremen, anziehen, abfüttern, bespaßen, trösten, ermahnen, ausziehen, baden, schlafen legen. Das Alltägliche, was wir essen, wo wir essen, welcher Spielplatz, alles, ALLES kommt von mir.
Der herzvolle Vater würde unsere Familie nie willentlich gefährden oder gar verlassen. Das nicht. Er ist engagiert. Im Haushalt, und wenn ich nicht da bin, ist er umfassend mit dem herrlichen Kind, macht das so gut. Er hat es, glaube ich, nicht im Blick, wie abgerackert ich bin und wie sehr mir diese Lokomotiven-Funktion beim Hals raus hängt. Weil es geht genau darum. Ums Vorwärts bringen, die Anstrengung das innere Rufzeichen zu formen. Natürlich mach ich nicht alle Aufgaben, Handgriffe alleine. Es ist die Stimmung, die ich trage. Es ist die Verantwortlichkeit. Ich bin in der ersten Reihe, er in der zweiten. Wenn ich nicht da bin, übernimmt er komplett, er kann es, er tut es. Es ist wahrscheinlich für uns beide fatal, diese zwei Reihen. Wie sehr es mich verbiegt, war mir bis vor Kurzem selbst nicht klar. Ihm schon gar nicht.
Sehr vielen Menschen um uns herum geht es ähnlich und ich kann mich nicht begreiflich machen. Es wirkt, als würde ich hinschmeißen, die Ehe nicht ernst nehmen. Dabei schmeißt es mich hin. Es ist mir zu viel. Ich kann nicht mehr. Wirklich. Ich kann das nicht durchhalten.
Ich bin keine Lokomotive.
Aber ich spüre mich nicht mehr, nach einem solchen Wochenende, tief im Muster, im Fatalen. Ich bin so gut wie eine Lokomotive. Und fauche und rauche. Es würde jedem Angst machen. Postmatrimoniale Angststörung.
Meine Mutter hat am Ende Recht, ich bin wohl nicht geeignet für die Ehe. Dieses System des Mitgehangen-Mitgefangen, das macht mir Angst. Ich wünsche mir Augenhöhe, gleich stark, gleichermaßen beteiligt. Und gleichermaßen müde, überfordert, uninformiert.
Ich bin keine Lokomotive.
Ich weiß nicht mehr, was ich bin. Ich möchte es wieder spüren. Ich möchte wieder ich sein und nur noch zu sehr ausgewählten Anlässen fauchen und rauchen.
1. weil ich zu intensiv mit dem Fatalen in der Beziehung zum herzvollen Vater in Kontakt komme;
2. weil ich zwischen Kind und Job zu straff aufgespannt bin, es zeitlich oder inhaltlich nicht hinkriege Ärztin zu sein und Mama oder zu wenig schlafe.
Das ganze Wochenende waren wir zu dritt unterwegs und jetzt habe ich Herzklopfen, Unruhe, Anspannung. Nicht weil wir uns streiten, das tun wir nicht, sondern weil es immer und immer wieder das selbe Fatale, Verzerrte ist, weil ich immer und immer wieder das ganze gottverdammte Ehe-Tandem alleine vorwärts bringe, alleine lenke. Kind, Katzen, Kladderadatsch hinten dran. Es ist so behäbig, so anstrengend, so zum Verrückt-werden, dass ich verrückt werde. Es nimmt mir die Leichtigkeit und die Feinheit der Linien, das Wuchten und Hieven.
Das Finanzielle, das Organisatorische. Das Kind von morgens bis abends, vom wickeln, Zähne putzen, eincremen, anziehen, abfüttern, bespaßen, trösten, ermahnen, ausziehen, baden, schlafen legen. Das Alltägliche, was wir essen, wo wir essen, welcher Spielplatz, alles, ALLES kommt von mir.
Der herzvolle Vater würde unsere Familie nie willentlich gefährden oder gar verlassen. Das nicht. Er ist engagiert. Im Haushalt, und wenn ich nicht da bin, ist er umfassend mit dem herrlichen Kind, macht das so gut. Er hat es, glaube ich, nicht im Blick, wie abgerackert ich bin und wie sehr mir diese Lokomotiven-Funktion beim Hals raus hängt. Weil es geht genau darum. Ums Vorwärts bringen, die Anstrengung das innere Rufzeichen zu formen. Natürlich mach ich nicht alle Aufgaben, Handgriffe alleine. Es ist die Stimmung, die ich trage. Es ist die Verantwortlichkeit. Ich bin in der ersten Reihe, er in der zweiten. Wenn ich nicht da bin, übernimmt er komplett, er kann es, er tut es. Es ist wahrscheinlich für uns beide fatal, diese zwei Reihen. Wie sehr es mich verbiegt, war mir bis vor Kurzem selbst nicht klar. Ihm schon gar nicht.
Sehr vielen Menschen um uns herum geht es ähnlich und ich kann mich nicht begreiflich machen. Es wirkt, als würde ich hinschmeißen, die Ehe nicht ernst nehmen. Dabei schmeißt es mich hin. Es ist mir zu viel. Ich kann nicht mehr. Wirklich. Ich kann das nicht durchhalten.
Ich bin keine Lokomotive.
Aber ich spüre mich nicht mehr, nach einem solchen Wochenende, tief im Muster, im Fatalen. Ich bin so gut wie eine Lokomotive. Und fauche und rauche. Es würde jedem Angst machen. Postmatrimoniale Angststörung.
Meine Mutter hat am Ende Recht, ich bin wohl nicht geeignet für die Ehe. Dieses System des Mitgehangen-Mitgefangen, das macht mir Angst. Ich wünsche mir Augenhöhe, gleich stark, gleichermaßen beteiligt. Und gleichermaßen müde, überfordert, uninformiert.
Ich bin keine Lokomotive.
Ich weiß nicht mehr, was ich bin. Ich möchte es wieder spüren. Ich möchte wieder ich sein und nur noch zu sehr ausgewählten Anlässen fauchen und rauchen.