Zurück gekommen


Zurück gekommen. Also doch. Heute ging es besser, wir sind früh losgefahren. Das herrliche Kind war entspannt, ich nicht unbedingt, dafür aber wild entschlossen die Fahrt ohne Drama zu meistern, bin mindestens 2 Mal ins Radar gerast, trotzig. Habe es sehr schnell geschafft hierher. Nach Hause sozusagen.
Heiß ist es. Hochsommer in der Großstadt.
In der Wohnung sind unsere Sachen, die Katzen sind da.
Alles da, was wir hier rein geschafft haben. Vertraute Dinge.
Ich wasche gleich eine Maschine Wäsche. Das fühlt sich so normal an. Auspacken. Sich zu schaffen machen mit den Sachen.
Das Kind fährt Bobbycar in der Wohnung. Vertraue Umgebung, mehr Freiheit für die Mama. Der Kulturschock kann gar nicht so groß werden - das herrliche Kind sorgt für Ablenkung. Ohne Mittagsschlaf und bei 30°C Außentemperatur und nach 500km Autofahrt schwierige Gefühle und Tränen, dann schläft er auf mir ein, als wir eigentlich zum Einkaufen losgehen wollen. Also hole ich nach ziemlich genau einem Jahr den Tragesack aus der Versenkung und schnalle ihn mir um, meinen riesigen, herrlichen Jungen. Und so, verschnürt im Tragesystem, Lockenkopf auf Kuss-Höhe, gehen wir einkaufen. Er schläft, an mich gekuschelt. Wie schön das ist. Ganz viele Erinnerungen. Gute Erinnerungen. Ich habe ihn unendlich viel getragen, jeden Tag. Kaum den Kinderwagen genutzt, meistens so, mein Kind am Körper getragen. Und geliebt habe ich das, wenn er eingeschlafen ist dabei. Dann bin ich spaziert. Stundenlang, jeden Tag. Habe zugehört, was mir das Fräulein Ahorn erzählt hat. Habe selbst erzählt. Habe Musik gehört. Haben am Kind geschnuppert.
Und heute wieder. Eine Stunde einkaufen, mein wunderbarer Junge im Tragesack. Beide Arme lege ich um ihn. Wer von uns beiden das heute mehr braucht, kann ich nicht sagen. Und jetzt schläft er weiter, hier auf dem Sofa, den Kopf in meinem Schoß. Desaster Schläfchen eigentlich, weil viel zu spät. Ich habe nicht das Herz ihn aufzuwecken, ihn jetzt durch den Abend zu quälen. Wofür auch.
Es ist gut so, gut jetzt, er darf. Darf schlafen. Kein Zeitplan heute und auch nicht den Rest der Woche. Ich habe noch frei. Platz für Bedürfnis. Und sitzen und Kirschen essen, und ihm beim Ausruhen zusehen.
Es tut mir gut, hier und heute mit meinem wunderbaren Jungen aus der Zeit zu fallen und nur am Bedürfnis orientiert zu sein. Nähe, Ruhe. Kirschen essen.
Sanft landen.
Im Chaos.
Das ich erst morgen zulasse.
Heute nur so, nur das.
Ausruhen und Nähe.

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