Quallig
Um 20.30 Uhr stehe ich in der Küche und esse die letzten beiden Marillenknödel. Ich schneide sie mit dem großen, gezackten Brotmesser in zwei Hälften, zuckere sie großflächig, stopfe sie mir mit den Fingern in den Mund. Vor Wut. Seit zwei Stunden schläft das Kind nicht ein, macht nur Blödsinn im Bett, lässt sich nicht zur Ruhe kommen und mich auch nicht. Ich bin gerade so wütend geworden, dass ich lieber in die Küche gegangen bin. Um nicht zu brüllen. Schiebe mir also die Knödel in den Mund. Obwohl ich zugenommen habe. Mehr als ich wollte. Mein Bauch ist weich und wölbt sich. Die Oberschenkel sind draller. Hosen sitzen jetzt unerfreulich eng. Ich mag das überhaupt nicht. Das letzte was mich jetzt zufrieden macht, ist sinnlos futtern, im Zorn. Das herrliche Kind steht in der Türe, nur halb, guckt vorsichtig in die Küche. "Was ist denn los?" fragt es mit piepsiger Stimme. Ich sage mir vollem Mund "ich bin so sauer, weil du keine Ruhe gibst." "Ach so"